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Seite:De Die Liebesbriefe der Marquise (Braun).djvu/059

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an Geschmack und Grazie bei weitem übertreffen, den neuen Puder d’or.

Werde ich immer noch der gefürchtete Hofmeister sein, oder darf ich auf ein gnädiges Lächeln hoffen?!

Leider werde ich mir die Antwort auf diese Frage erst in einigen Wochen holen können. Meine Geschäfte sind noch nicht erledigt.

Ich sprach Ihnen seinerzeit von Monsieur Beaujon, dem Bankier des Hofs. Männer, wie der Prinz Rohan schenken ihm unbegrenztes Vertrauen, sodaß ich meine wohl etwas altmodische Auffassung, daß Edelleute keine Geldgeschäfte machen sollten, überwunden und mit ihm wiederholt konferiert habe. Sein Benehmen war ein tadelloses, und ich wäre wahrscheinlich schon zu einem gewissen Abschluß mit ihm gekommen, wenn ich nicht gestern seiner Einladung in sein luxuriöses Haus in den Champs-Élysées gefolgt wäre, wo der Eindruck, den ich empfing, ein äußerst peinlicher war. Kein königlicher Prinz hat ein Palais, wie dieser Emporkömmling; alle Künstler scheinen sich in seinen Dienst gestellt zu haben; die Gesellschaft, die er empfängt, ist in bezug auf Vornehmheit und geistige Bedeutung die erste von Paris, und die Art, mit der jeder einzelne in ihr dem Hausherrn begegnet, hat einen Anstrich von Devotion, der mir das Blut sieden machte. Um die jungen Damen seiner Familie bemühen sich

Empfohlene Zitierweise:
Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/059&oldid=- (Version vom 31.7.2018)