Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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Anhänger des Spiritismus in den letzten Jahren eine Reihe von Arbeiten zur Geschichte des Spiritismus und Occultismus, u. a. eine 2bändige Geschichte des Occultismus (1891–95) veröffentlicht hat.
Am 3. Juni in Stuttgart, 71 J. alt, der ehemalige Director des Museums und der Bibliothek in Sigmaringen Hofrath Dr. Friedr. Aug. v. Lehner, Verfasser eines Buches über „Die Marienverehrung in den ersten Jahrhunderten“ (2. Aufl. 1886).
Am 25. April in München, 50 J. alt, der Geheimsecretär am Geheimen Hausarchiv Dr. Friedr. Leist, bekannt durch seinen Katechismus der Urkundenlehre (1882; 2. Aufl. 1893), dem noch verschiedene Publikationen zur Baierischen Geschichte gefolgt sind.
Am 9. October in Eggenfelden, 51 J. alt, der Prof. der neueren Literaturgeschichte und Bibliothekar an der Technischen Hochschule in München Dr. Ludw. Muggenthaler, Verfasser einer Anzahl von Aufsätzen zur Geschichte der Pädagogik, insbesondere des Baierischen Schulwesens.
Am 24. Juni in Marburg a. L., 61 J. alt, Oberst a. D. J. Nebelthau, ein eifriger Forscher auf dem Gebiete der Hessischen Geschichte und Mitarbeiter an der ADB.
Am 8. November in Leipzig, 69 J. alt, der ord. Prof. der classischen Archäologie Geh. Hofrath Dr. Joh. Overbeck, weiten Kreisen bekannt durch seine Geschichte der Griechischen Plastik (1857–58, 4. Aufl. 1893–4) und sein Buch über Pompeji (1856, 4. Aufl. 1884). Unvollendet geblieben ist das grosse Unternehmen der Griechischen Kunstmythologie (Bd. I Buch 1–5, Leipzig 1871–89), in der er alle auf die Olympischen zwölf Götter bezüglichen Bildwerke in historischer Folge vorzuführen gedachte.
Am 28. Mai in Steglitz, 73 J. alt, Prof. a. D. Dr. Heinr. Pröhle, der sich als Schüler Jakob Grimm’s um die Sagenforschung des Harzes verdient gemacht hat. Ausserdem hat er viele popularisirende Arbeiten, besonders biographischen Inhalts, zur Literaturgeschichte veröffentlicht.
Am 24. Juni in Tübingen, 74 J. alt, der Sanskritist Oberbibliothekar Prof. Rud. Dr. v. Roth, an den wir hier wegen seiner Beiträge zur Geschichte des Buchwesens und der Universität in Tübingen erinnern. Vgl. die Nekrologe in Ac. Nr. 1211 (A. A. Macdonell) und Ath. ’95 Nr. 3535.
Am 26. Februar 1895 in Freiburg i. Br., 79 J. alt, der Hanseatische Ministerresident a. D. Dr. Rud. Schleiden. Er hat in den Jahren 1849 bis 1852 wiederholt das Wort zur Schleswig-Holsteinischen Frage ergriffen, stets anonym. Seine Memoiren, die „Erinnerungen eines Schleswig-Holsteiners“, sind in 4 Bänden 1886–1894 erschienen.
Vor kurzem in Wolfenbüttel, 57 J. alt, Consistorialpräsident Dr. Karl v. Schmidt-Phiseldeck, Vorstand des Herzoglichen Hauptarchivs, Herausgeber des Urkundenbuches des Klosters Stötterlingenburg (GQnProvSachsen IV. Halle 1874) und Verfasser eines Buches über „Die Siegel des Herzoglichen Hauses Braunschweig und Lüneburg“ (Wolfenb. 1882).
Am 15. Novbr. in Eichstätt, 72 J. alt, Prof. Dr. Alb. Stöckl, der u. a. in verschiedenen mehrbändigen Werken eine Geschichte der Philosophie in der christlichen Zeit vom katholischen Standpunkt aus geschrieben hat.
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_385.jpg&oldid=- (Version vom 30.5.2023)