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Seite:De DZfG 1890 03 127.jpg

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Schlesien besuchen wollte, wurde er verhaftet und dankte nur dem Einschreiten von Sièyes, damaligen Gesandten der Französischen Republik in Berlin, seine baldige Freilassung[1]. Nach Napoleon’s Sturz zum Preussischen Legationsrath ernannt, ohne doch bei der Ungunst der Zeit weder in Berlin noch in Frankfurt oder Paris eine seinen Fähigkeiten angemessene Wirksamkeit zu finden, hütete er sich gewiss noch viel mehr, an jene Aufzeichnungen seiner Jugend zu erinnern.

Und so blieben denn die „Bruchstücke“ wie der „Luzifer“[WS 1] als namenlose Bücher vergessen. Jene, die erste Ausgabe der Tagebücher und Briefe, sind wenigstens, so viel ich sehe, in einigen zeitgenössischen Deutschen Journalen erwähnt[2]. Vom „Luzifer“ (Theil I) hat die Kritik, so viel mir bekannt, nur in der Allgemeinen Literaturzeitung mit ziemlich scharfen Worten Notiz genommen[3]. Wenn beide Ausgaben in Zürich, der Vaterstadt Paul Usteri’s, zu finden sind, so werden sie doch in grossen Deutschen Bibliotheken vermisst[4]. Dies hat wohl am meisten dazu beigetragen, dass meines Wissens kein Geschichtschreiber der Revolution sich bisher der werthvollen Nachrichten bedient hat, die ein eingeweihter Augenzeuge in einem gedruckten, zweimal aufgelegten Werke bietet. Auch auf dieses Werk lässt sich das Wort anwenden: „Habent sua fata libelli“.



  1. Einen höchst interessanten Brief Oelsner’s an Usteri über diese Sache habe ich vorgefunden. Vgl. auch Jochmann’s Reliquien I, 218. Der Verfasser des Artikels Oelsner in der Allg. Dt. Biographie setzt diese Episode irrig nach 1814 und lässt doch den 1807 gestorbenen Hoym dabei mitwirken!
  2. Meusel, Bibliotheca historica Vol. IX pars I p. 177 (1797). Hier wird in Klammern Altona als Druckort der Bruchstücke angegeben und verwiesen auf „Neueste crit. Nachrichten [Greifswald] a. 1794 p. 206 sq.“.
  3. Allg. Literaturzeitung 1799 I, 758. Die Anzeige bezieht sich auf die Bruchstücke und Luzifer I zugleich.
  4. Ich verdanke Hrn. Dr. Wohlwill die Notiz, dass sich die „Bruchstücke“ in der Hamburger Bibliothek befinden und zwar mit dem Ms.-Vermerk „von K. E. Oelsner.“ Mit dem „Luzifer“ wird Oelsner’s Name in Verbindung gebracht von C. G. Kayser, Vollständiges Bücherlexikon III, 615.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Lucifer
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_127.jpg&oldid=- (Version vom 22.10.2022)