einen Artikel hatten, den sie ihnen als unentbehrlich aufdrängen wollten, Religionen, Kriegswaffen, Eisenbahnen und Dampfschiffe. Die fremden Maschinen haben Tausende um ihre kleinen Erwerbe zittern lassen und nicht genug, daß sich die Lebenden bedroht fühlten, auch die Toten wurden in ihrer Ruhe gestört, denn bei den neuen Bauten auf den fremden Konzessionen und bei der Trace der Eisenbahnen konnte man nicht Rücksicht nehmen auf die durch das ganze Land zerstreuten Gräber. Dies erscheint allen Chinesen als höchster Frevel. Sie mußten auch sehen, wie die Konvertiten des neuen Glaubens durch ihre geistlichen Hirten in all ihren weltlichen Angelegenheiten starken Schutz fanden, zum Nachteil ihrer heidnischen Brüder. So wurden diese religiös indifferenten Menschen aus ganz irdischen Gründen allmählich fanatisch und ihr politischer Haß erwachte, als sie immer mehr gewahr wurden, daß die Fremden China geringschätzig als eine Melone ansahen, die reif ist, in Stücke geteilt zu werden. – Seitdem sind Sekten entstanden zur Vertreibung der Fremden; zuerst ließen die Autoritäten sie nur gewähren, heute schützen sie sie schon offen.«
»Lieber Doktor,« sagte Bartolo, »Sie sind wie so mancher in der Melancholie eines prolongierten Aufenthalts in Peking zum Schwarzseher geworden.
Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/195&oldid=- (Version vom 31.7.2018)