Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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Soll man sie den Eingang oder den Ausgang: die Beschliessung oder die Oeffnung des Hauses / Hoffs / Stalls oder Gartens nennen? dann man braucht ja dieselbe Schlupfflöcher / und das / was sie zuthut / und eine vollkommene Thür macht / zu allen den Geschäfften / das sonst von euerem reformirten Teutschen einen absonderlichen aignen Namen erfordert; wie wolte sich dann ein Name allein schicken? Unsere alte Teutsche Vorfahren seyn warlich keine Kinder: sonder denen / die im Anbegin die Teutsche Sprach geredet / viel näher gewesen als ihr; welche auch den Wörtern Fenster / Thür und Pforten / das Burgerrecht bey ihrer Sprach freywillig geschenckt / als sie auffhöreten in Hütten zuwohnen / darinnen weder Fenster / Thüren noch Pforten niemahls gesehen worden; Nachdem sie nemblich die Nothwendigkeit und den Gebrauch solcher Ding bey den Lateinischen Römern wahrgenommen / und selbige nennen hören.
Eben dieselbige alte Teutsche haben zu ihrer Zeit vil Gewächs beydes von Bäumen /
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/49&oldid=- (Version vom 31.7.2018)