Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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mit Waffen nit zwingen noch im Zaum halten kan / so muß man Seitenspiel gebrauchen. Darumb lobe ich die Russen oder Moscowiter / daß sie ihr Inheimische zu Hauß behalten / und sich nach Müglichkeit befleissen / keine solche schädliche Neuerungen bey ihnen einschleichen zu lassen. Ob wir sie im übrigen gleich vor grobe Barbaren halten möchten.
Ja / möchte mancher sagen / soll man drumb keine Sprachen lernen / sonder ein unwissender gEsell bleiben / wie du villeicht einer bist? Nein / mein Freund / behüt GOtt / das rath ich nicht; die frembde Sprachen schaden an sich selbst nichts / sonder die angenommene mit eingeschlichene Sitten; Als einsmals ein Schmied mit neuen Aexten durch einen Wald zu Marckt gieng / erschracken alle Bäum und avisirten ihren König /was vor eine grosse Mäng ihrer Feind und Verderber vorhanden wäre! Der König fragte / ob auch jemand aus ihnen bey den Feinden sich befände? das ist / ob die Aext auch Helm hätten? Und als ihm darauff mit Nein geantwortet
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/124&oldid=- (Version vom 31.7.2018)