Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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vor Tagleuchtere schreiben / etc. Ja es werden ihnen gleich alle Baurn nachöhmen / sonderlich die Preißgauer / die vorlängst gewohnt seyn mit 3. Sylben zu sagen / welchs wengr haun? da hingegen die hoffärtige Sprachhelden mit 7. Sylben sprechen / welches wollet ihr haben? und alsdann werden die gute Haußhälter mit dem Papyr auch besser hinauslangen mögen!
Da werden wir dann mit dem Reichthum und Adel unserer Heldensprach prangen / wann wir den Ausländern weisen / daß wir aus dem eintzigen E / dem allergebräuchlichsten aus den fünff Stimm-Buchstaben (die doch so schwer zu entbehren) sovil 100. hinweg zu werffen haben! wird der Teutschen Sprach auch besser anstehen / als wann man deren eben sovil so hinten als vorn wie an einem Bettlers-Mantel ohnnöthig anflickt; massen einige Scribenten zu thun pflegen / die sich keine geringe Kerl zu seyn beduncken.
Ich bin zwar von keiner so hohen Einbildung / daß ich mich unterstehen dörffte / unsere Sprach zu reformirn sondern war
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/112&oldid=- (Version vom 31.7.2018)