Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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zusammen bringen: und Ihme also die Christliche Kirch aufferbauen könten.
Ist also die Gab unterschiedliche Sprachen zu reden / nicht allein eine nutzliche und höchstnothwendige: sonder auch eine Göttliche Gab / ohne welche die hiebevor barbarisch gewesene Völcker immerhin im Finstern leben / und wie das Viehe sterben müssten; da sie hingegen in Geniessung derselben jetzunder das jenige / warzu sie als Menschen erschaffen / vollbringen: und ihrer Seelen Heyl würcken können; und wol dem / der diese hohe Gab (welche der H. Paulus der Gab der Propheceyung verglichen) durch GOttes Gnad besitzt / und solche zu seines Schöpffers Ehr: zu seiner Seelen Heyl / und zu seines Nächsten und Vatterlands Nutz wol anlegt.
Derohalben wie die Apostel und andere Glaubige in der Ersten Kirch damit begabt / also haben auch alle Christliche Theologi sich derselben beflissen; und beklagt der H. Augustinus lib. Confessionum, daß Er sich in seiner Jugend in dem Sprachen nicht mehr geübt / welche ihm jetzund
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)