Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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kompt / daß Speyr und seine Benachbarte wegen der vilen Gelehrten beständigen Beywohnung je länger je besser teutsch machen.
Auff der kleinen Seyten zu Prag wird so gut Teutsch geredet / als irgendswo in gantz Teutschland; das macht / daß die Teutschredende keine baurische Nachbarn auff den umbligenden Dörffern haben / die ihnen ihre Sprach verderben; dahingegen die Franckfurter von den Wetterauern: die Straßburger von den Kocherspergern: die Tübinger von den Schwaben: die Regenspurger von den Bayern: die Marpurger von den Hessen: die Leiptziger von den Meissnern: und also auch andere von ihren grobteutschredenden Nachbarn vil Unzierden an sich nehmen müssen; ob gleich ihrer vil zimblich gelehrte Leuth: ja gar Academien voller jungen Studenten haben / die sich alle eines zierlichen Teuschen befleissen. Sintemal das Volck mehr mit denen Bauern als mit den Gelehrten zu handlen hat. Unter allen teutschen namhafften Stätten aber bedunckt mich keine läppischer Teutsch reden als das sonst Majestätische
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/104&oldid=- (Version vom 31.7.2018)