Sie – an meiner Brust … Gerda Arnstör …
Mein Arm stützte sie …
Im Dunkeln …
Wie ein Liebespaar standen wir …
„Was war entsetzlich, Gerda?“
Der Kutter schwankte …
Sie antwortete nicht …
Der Motor raste …
Der Kutter bebte … Wasser klatschte gegen die Bordwände …
Von oben das Kreischen des laufenden Tauwerks … Die Kerle setzten Segel …
„Was war entsetzlich, Gerda?“
Wieder keine Antwort … Nur ein leises Weinen … Wimmern …
Dann ein schwaches: „Fragen Sie nichts, Olaf. Fragen Sie nichts … Ich bitte Sie … Ich werde sprechen, wenn es Zeit ist …“
Nichts fragen!! – Genau wie Jörnsen … Und Gerda Arnstör war hier doch Gegenpartei! Wie[1] kam sie wieder auf den Kutter?!
Über uns das Trappeln zahlreicher Füße …
Der Kutter lag schräg. Wir mußten bereits auf offener See sein, wo die Sandberge von Punta Garras den Wind nicht mehr abfingen …
Auf Deck wurde es immer lebhafter. Jetzt brauchten die Meuterer, die sich des Torstensen so überraschend bemächtigt hatten, ihre Stimmen nicht mehr zu dämpfen … Die Regenfinsternis machte jede Verfolgung unmöglich … Zumal unser Kutter kaum einzuholen war.
Der Lärm von wilden Stimmen, gebrüllten Zurufen ließ Gerda leicht erbeben …
- ↑ Vorlage: Fehlendes Wort „Wie“ ergänzt.
Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/92&oldid=- (Version vom 31.7.2018)