Fünfte Person?!
Und wie gebannt starrte ich nun auf die kleinen dicken vergitterten und verhängten Oberlichtfenster der Heckkajüte. Sie waren noch hell. Und es war halb zwei morgens …
Ich griff nach der Tauschlinge, die am Kompaßbock befestigt war, legte das Ruder fest. Ein paar Minuten würde der Kutter bei diesem ständigen Winde auch ohne mich Kurs halten.
Meine braunen Segeltuchschuhe verrieten mich nicht. Ich lag lang auf dem Deck, suchte nach einer Ritze in den Vorhängen der Oberlichtfenster … Nicht zum ersten Male … Auch mein Kamerad hatte bereits dasselbe probiert – umsonst.
Heute – ein Zufall – rechts auf Backbord ein fingerbreites Stück unbedeckten Glases.
Dort saß Jörnsen vor dem in die Wand eingelassenen Schreibtisch. Die Platte war hinabgeklappt.
Zurückgelehnt saß er, die Pfeife wie immer im Munde, hatte Papier in den Händen, suchte ein Bild heraus, Photographie, Kabinettgröße: ein Männerkopf!
Das Lampenlicht fiel auf das Bild. Jörnsen starrte es an …
Und ich, der Spion, fühlte mein Herz rascher hämmern.
Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/65&oldid=- (Version vom 31.7.2018)