Und unverwirrt, und konnte sich erheben
Zum Wie, Wieviel von diesem Wonneglanz.
Denn da, wo Gott regiert, unmittelbar,
Tritt fürder kein Naturgesetz in’s Leben. – –[1]
Ausdehnt, abstuft, und Duft des Preises sendet
Zur Sonne, die stets heiter ist und klar,
Beatrix mich und sprach: „Sieh hier verschönt
In weißem Kleid, die dorten wohl geendet.
Sieh so gefüllt die Bänk’ in unserm Saale,
Daß man jetzt hier nach Wenigen sich sehnt.[3]
Der Krone, die dort glänzt, dein Auge leihst,
Dort, eh’ du kommst zu diesem Hochzeitsmahle,
Des Cäsars, der Italien zu gestalten
Kommt, eh’ es sich dazu geneigt beweist.
Euch gleich dem Kind macht, das die Brust verschmäht,
Die Nahrung hat, sein Leben zu erhalten.
Solch Obrer vor dann, daß er im Geheimen
Und offen nie mit ihm zusammengeht.
- ↑ 123. Kein Naturgesetz etc., also auch der Raum mit allen seinen Wirkungen hört hier auf.
- ↑ 124–129. Beatrice, noch schweigend, aber im Begriff zu sprechen, deutet auf den Mittelpunkt der Rose, in welchem, wie in der irdischen Blume, das Gelb (das himmlische Licht) sich zeigt.
- ↑ [132. Ob D. das Weltende bald erwartete? Vgl. aber Ges. 27, 142 ff. und Anm.]
- ↑ [133–136. Das letzte Ehrendenkmal, das D. dem geliebten Luxemburger setzt, die letzte, kurze Wiederholung seiner politischen Anschauung im Angesichte Gottes.]
- ↑ [142 ff. Das letzte Zeugniß gegen Clemens V., der bald nach Heinrich starb. – Vgl. Ges. 17, 82 ff., und Hölle 19, 66 ff. – Der von Alagna ist Bonifaz.]
Alighieri, Dante. Streckfuß, Karl (Übers.). Pfleiderer, Rudolf (Hrsg.): Die Göttliche Komödie. Leipzig: Reclam Verlag, 1876, Seite 592. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_-_Kom%C3%B6die_-_Streckfu%C3%9F_-_592.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)