Zur Brust, aus der es trank, die Arme reckt,
Von Liebesglut auch außen übergossen;
Jedweden Glanz; so ward sein innig Lieben
Zur hohen Jungfrau-Mutter mir entdeckt,
Als ihr Regina coeli! mir erscholl
Im Sang, deß Lust mir keine Zeit vertrieben.
Von reicher Frucht, die Jeder, der hienieden
Gut ausgesä’t, in Lust genießen soll.
Der weinend ihn erlangt in Babylon,
Und sich im Bann vom Erdengut geschieden;
Der Jungfrau und des Herrn, und mit dem alten
Und neuen Bund, so nah’ dem ew’gen Thron,
Beim großen Mahl des Lamms, das solcherweise
Euch speiset, daß euch’s volle Gnüge schafft!
Die eurem Tisch entfällt, vorkostend stillt,
Eh’ ihn der Tod beschwingt zur letzten Reise,
Netzt ihn mit eurem Thau – euch letzt die Quelle,
Der Alles, was er sinnt und denkt, entquillt.“
- ↑ [139. Petrus, mit den Heiligen des Alten und Neuen Testaments, welche im Babel dieser Welt dem Himmel nachgetrachtet.]
Alighieri, Dante. Streckfuß, Karl (Übers.). Pfleiderer, Rudolf (Hrsg.): Die Göttliche Komödie. Leipzig: Reclam Verlag, 1876, Seite 542. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_-_Kom%C3%B6die_-_Streckfu%C3%9F_-_542.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)