Als ich den Blick zur Herrin aufgeschlagen,
Unmittelbar, vom schönen Angesichte
Mir wiederstrahlend, Gnüge mir verlieh’n.
„Nicht mir im Aug’ allein ist Paradies“,
Sprach Sie: „horch auf! dorthin die Augen richte!“
Die lächelnd glänzt’ auf eines Freundes Zügen,
Der seine Seele ganz ihr überließ,
Des Urahns[WS 1] Geist die liebende Begier,
Mir noch durch ein’ge Reden zu genügen:
Der von dem Gipfel Nahrung zieht und Leben,
Stets reich an Frucht und frischer Blätter Zier,
Der Himmel rief, in eurem Erdenthal
Durch Ruhm der Muse reichen Stoff gegeben.[2]
Und zeigen wird sich Jeder, den ich nannte,
Wie in der Wolk’ ihr schneller Feuerstrahl.“[3]
Beim Namen Josua – so daß ich Wort
Und That in einem Augenblick erkannte.
War kreisend Feuer glänzend vorgedrungen,
Und Freude trieb den heil’gen Kreisel fort.
Folgt’ ich so aufmerksam dem Glanz, als man
Dem Falken folgt, der sich emporgeschwungen.
- ↑ 28. Der Baum, das Paradies – dessen fünfte Stufe, der fünfte Stern – der Gipfel, Gott.
- ↑ [33. Nach Ges. 17, 136 ff. Vgl. auch 19, 16.]
- ↑ 36. Alles, was den Seligen Veranlassung zu neuer Liebe, neuer Freude giebt, macht, wie wir schon öfter bemerkt haben, daß sie heller leuchten und ihren Tanz beschleunigen. So zeigt sich Jeder, der von Cacciaguida genannt wird.
- ↑ [46. Wilhelm von Orange und Rennewart, beide aus Karls [507] Sagenkreis. Guiscard, als Bekämpfer der Sarazenen in Unteritalien.]
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Uhrans
Alighieri, Dante. Streckfuß, Karl (Übers.). Pfleiderer, Rudolf (Hrsg.): Die Göttliche Komödie. Leipzig: Reclam Verlag, 1876, Seite 506. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_-_Kom%C3%B6die_-_Streckfu%C3%9F_-_506.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)