So schön umblüht, euch ewig bleiben wird
Im selben Glanze, wie’s bis jetzt gewesen;
Wie, wenn ihr werdet wieder sichtbar werden,[1]
Es euren Blick nicht blendet und verwirrt.“
Die Tanzenden im heitern Ringeltanz
Die Stimm’ erhöhn und froher sich geberden;
Als sie ihn bat, so rasch, doch fromm-bescheiden,
In freud’gem Drehn und Wundersang und Glanz. –
Um dort zu leben, o, der fühlt und denkt
Nicht wie wir dort am ew’gen Thau uns weiden!
Und ewig lebt in Einem, Zwei’n und Dreien,
Und, ewig unumschränkt, das All umschränkt,
Dreimal im Chor, um vollen Lohn der Pflicht
Und jeglichem Verdienste zu verleihen.
Des kleinern Kreises dann, und wich an Milde
Wohl der des Engels der Verkündung nicht.
So lange währt auch unsre Lieb’ und thut
Sich kund um uns in diesem Glanzgebilde.
Die Glut dem Schau’n, und dies wird mehr uns frommen,
Je mehr auf uns die freie Gnade ruht.
- ↑ 17. Wenn ihr werdet wieder sichtbar werden, wenn euch nach dem Weltgerichte euer Körper wieder bekleiden wird. Er setzt nämlich voraus, daß, da den Seligen mit ihrem Körper auch alle Organe desselben wieder werden verliehen werden, das Licht, welches jetzt ihre Seelen umgiebt, für ihre Augen zu blendend sein werde.
- ↑ [34. Vielleicht Salomo.]
Alighieri, Dante. Streckfuß, Karl (Übers.). Pfleiderer, Rudolf (Hrsg.): Die Göttliche Komödie. Leipzig: Reclam Verlag, 1876, Seite 480. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_-_Kom%C3%B6die_-_Streckfu%C3%9F_-_480.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)