Was du gefragt; allein die Art der Frage
Verbindet noch zu einem Zusatz mich,
Der dieses hehren heil’gen Zeichens Macht
An sich zu ziehn und ihr zu trotzen wage.[1]
Seit seiner Herrschaft Pallas, überwunden,[2]
Sein Leben selbst zum Opfer dargebracht;
Dreihundert Jahr und mehr in Alba’s Au’n,
Bis Drei und Drei dafür den Kampf bestunden;[3]
Es that bis zu Lukreziens Schmerz, durch Sieben,[4]
Die rings umher besiegt die Nachbar-Gau’n.
Getragen vor der wackern Römer Schaar,
Und siegreich noch in manchem Kampf geblieben;
Drob auch Torquatus, Decier, Fabier glänzen
In freud’gem Ruhme durch den heil’gen Aar.
Einst Hannibal verführt, zu überziehn,
Wo Alpen deinen Quell, o Po, umkränzen.
Pompejus auch zu des Triumphes Ehren,
Der bitter deinem Vaterlande schien.[6]
Der Himmel wollt’ in seinem heitern Schein,
Nahm Julius Cäsar ihn auf Roms Begehren.
- ↑ [33. Ghibellinen und Guelfen; vgl. zu. V. 97 ff.]
- ↑ [35. Pallas, Evanders Sohn, Aeneas’ Verbündeter, war der Erste, der, im Kampf mit Turnus, sein Leben an das junge Rom setzte]
- ↑ 39. Drei und Drei – Horatier und Curiatier.
- ↑ 41. Sieben, die Könige der Römer.
- ↑ [46 ff. Weitere Gottesurtheile, wie D. annimmt, welche für Roms Herrschaft entschieden. Die Thatsachen sind dem Geschichtskundigen bekannt.]
- ↑ [54. Fiesole, an dessen alter Stätte Florenz erbaut sein soll, war der Hauptsitz der catilinarischen Verschwörung, welche gegen den römischen Staat gerichtet war und unter Pompejus unterdrückt wurde.]
Alighieri, Dante. Streckfuß, Karl (Übers.). Pfleiderer, Rudolf (Hrsg.): Die Göttliche Komödie. Leipzig: Reclam Verlag, 1876, Seite 430. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_-_Kom%C3%B6die_-_Streckfu%C3%9F_-_430.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)