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Seite:Briefwechsel Hildebrand Veckinchusen 467.jpg

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477. Jost Veckinchusen in Riga an Margarethe Veckinchusen in Lübeck.

Rev. St.-A. Orig. Pap. Adr.: Der ersamen vrouwen Margrethen Veckenchusen myner leven moder tho Lubeke in der koninghstraten kome desse breff mit allem vlyte.

Kintlyke leve mit ghanzer underdanicheyt tovoren geschreven. Wetet myne leve moder, wo dat hir myne grotemoder und Engelbrecht und ik alle wol gesunt sin van der gnaden Godes, de Here sy gelovet, und dat id ju ok dar myt allen unsen leven vrunden wol ghinge und alle gesunt moten sin, dat irvare wy gherne. Item so wetet myne leve moder, wo dat hir myne grotemoder hochlyken und vruntlyken van ju begherende were, dat gy eer noch wolden heersenden mynen broder Hanseken und ok myn suster Greteken also veerne also gy eer mit ichte umberen moghen, wente se de ghar gherne hir by syk hadde. Und wer et ok sake, dat gy eer myner suster Greteken nicht wolden hersenden, so en dorve gy eer ok mynen broder Hanseken nicht senden, wente se menet wol, dat se Greteken, myner suster Greteken gherne hir helpen welde des besten, dat se kunde und mochte mit allem dat se hedde, up dat se vort qweme mit vrunde hulpe. Und dyt hedde se ju wol sunderghes sulven in erem beslotenen brefe togeschreven. Sunder eer duchte best, dat ik ju dat sulven in mynen brefe toschreve, also ik ghedan hebbe; dyt sulve is ok myn om Einghelbrecht Wytte grotlyken und hochlyken van ju begerende, dat gy em wolden hersenden mynen broder Hyldebrande und ok myn suster Anneken, den kinderen wolde he ok so gutlyken doen also sinen kinderen, so dat gy em danken solden und wolde eer hir ok underweghen nicht laten und wolde en helpen und leren des besten, dat he kunde und mochte. Ok so neme myn oem Everd Snoye wol myner suster eyn to syk. Leve moder, hir moghe gy up dencken wes den kinderen nutte und gud moghe wesen. Wente yd sin hir ryke upperlude, wyllen se en helpen, se hebbe des wol macht. Und wes gy hir by don wyllen, dar schrivet en to eyme jewelken besonderen eyn gutlyk antworde wedder, dat nemen se gherne. Item so wetet dat de borden de en wyllen hir nu nicht gelden, also se voer ghedan hebben, dat maket dat dat volk, de se voer pleghen an de badekappen to neyghende, de en wyllet eer nu nicht meer darane so ghemeenlyken hebben, wo doch de borden, de gy hir hebben, dar wyllen se gherne dat beste by doen. Item so wetet myn leve moder, dat hir noch is eyne kyste, eyne kanne und eyn hantvat, wes gy darby wyllen ghedan hebben, wor gy wyllen, dat man dat hir vorkope edder of gy se wyllen over to Lubeke wart ghesand hebben, wente de kyste steyt hir und verdroghet. Wes juwe wylle und begherte hirane is, dat moghe gy ok heer schriven. Anders nicht up desse tyd, men hebbet vele dusend grot, guder nacht und betet over my und grotet my myne sustern und broderen alle van myner weghen und de olde Wendelen und mynen om Johan van Emmeren und mynen swager Everde und alle vrund sere. Geschreven to Ryge des mandages na sunte Dorotheen daghe.

By my Jost Veckinchusen juwe leve sone.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Stieda (Hrsg.): Briefwechsel Hildebrand Veckinchusen. S. Hirzel, Leipzig 1921, Seite 467. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Briefwechsel_Hildebrand_Veckinchusen_467.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)