Doch am Morgen, wenn in Reih und Glied wir stehen,
Der Kreis der Sonne glühend, gekehrt zur Erde ist,
Die kupferne Drommett’ in geheimnisvoller Hand, vom Schimmer verhüllt,
Und des Todes Botschaft,
Der Klang im Fluge vibrierender Pfeile geheimnisvollsten Lichtes,
Der Bienen mystischer Sang summend über den Saaten der Geister,
Der melancholische Klang deines Stimmens für die Höhe des Tones für Hymnen des Sieges,
Signale von glühendsten Brennpunkten deines Kampfplatzes,
Rufend Auserwählte auf unsichtbare Flügel,
Zu decken den Angriff deiner Schwerbewaffneten, die kämpfen auf Erden,
Werden durch alle Tiefen der Seelen schmetternd klingen auf einmal
Durch die unzähligen Gänge deiner schweigenden Labyrinthe,
Durch Gefängnisse niederer Erden und Gärten der Lenze
Und Galerien deiner Lilienlichter voll Zauber.
Was gilt unser Schmerz in dieser Gewißheit und taumelnder Ohnmacht
In schimmerndes Lächeln, wie hinter blendendem Visier
Werden wir unserer Wangen Todesblässe verhüllen
Und zu den Brüdern kehren die freudigen Blicke
Wie Quellen, wo sich gespiegelt die Sonne am Morgen.
Wo, wie Sandkörner zur Höhe gehoben
Von aller Wässer geheimnisvollem Gleichgewicht,
Die Sternbilder weggefegt von ätherischen Wellen,
Im Azur des Schmerzes und der Gerechtigkeit
Otokar Březina: Hände. Moriz Frisch, Wien 1908, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BrezinaH%C3%A4nde49.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)