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Seite:Brentano Romanzen vom Rosenkranz 071.jpg

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Nach den ewigen Gesetzen
Euch und jene kommt zu richten?

565
Die geschimpfet auf die Rechte,

Werden stehen auf der Linken,
Da wo Gottes Affen stehen,
Die gefallnen Engel hinkend.

Die unzähligen Systeme

570
Frevelnder Philosophien

Werden flehen, bei den Hexen
Auf den Besen aufzusitzen.

Ihr Allfresser, wo des ersten
Magen noch der zweite frisset,[1]

575
Wenn ihm selbst schon aufgefressen

Seinen Magen hat der dritte!

Ja, der Teufel wird den letzten
Noch zertrennen in der Mitte,
Daß das Maul den Leib kann fressen;

580
So wird sich die Kette schließen!


Meister, du hast diese Schwerter
In der Schule selbst geschliffen,
Höhre Anschauung mich lehrend
Der Natur und der Geschichte.“ –

585
Aber zu dem Volk gewendet

Ruft Apone: „Holla, Sbirren,
Diesen Jüngling führt zum Kerker!“
Und Meliore wird umringet.

Nochmals blickt er nach Biondetten,

590
Folget freudig dann den Sbirren,

Als sollt er zur Hochzeit gehen,
Denn er höret ihre Stimme.

Anmerkungen des Herausgebers

  1. [400] Vergl. „Der Philister in, vor und nach der Geschichte“. (Ges. Schr. 5, S. 367.)
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_071.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)