Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter | |
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O – Mechthilde! wo nehm ich Worte her, dir meine Wonne zu schildern? – Alles, alles ist gelungen – Kunz und seine Bundesmänner haben gesiegt, – mein Vater hat uns gesegnet – die Kirche ist versöhnt – und im ganzen deutschen Lande ist kein Weib glüklicher als – Bertha. Ich habe zwar große Noth erlitten; aber nun wird die ganze Zukunft meines Lebens voll Lust, Seligkeit und Friede seyn. Das war ein kleiner Kampf, um einen so schönen Sieg. Der Sturm ist nun vorüber, und der heiterste Himmel lacht auf mich herab. – Erwarte einen langen Brief, Mechthilde! Ich hab’ dir sehr viel zu erzählen; und zudem, wenn ich freudig bin, kann ich, wie du wohl weißt, nicht aufhören, meine Freude zu ergiessen.
Kummervoll sah’ ich dem Tag der Fehde entgegen. Vor Aufgang der Sonne schon war alles schlagfertig und gerüstet in der Burg. Muthwillig nekten sich die Knechte beim vollen Becher in dem Hofe, und die
Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/88&oldid=- (Version vom 31.7.2018)