Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter | |
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Pfaffen von Laufen, der mich mit Kunzen getraut hatte, in seinem Hause aufzuheben: gefangen zu führen und zu züchtigen. Hirnheim, der wohl meinem Vater diese unritterliche Rache mochte eingegeben haben, ward abgefertigt, oder bot sich an, den Pfaffen zu fahen. Er erschien mit der einbrechenden Nacht jenseits des Kochers im Thale, und schikte einen seiner Knechte herüber in den Pfarrhof, um den Pfaffen hinterlistiger Weise ins Freie zu bringen. Diesem ward aber die Antwort, daß er eben in die Mühle geholt worden sey, um einem Sterbenden die Wegzehrung zu reichen. Das war den Räubern eben recht, weil sie hier, da die Mühle ganz einzeln steht, den mindesten Widerstand zu befürchten hatten. Sie drangen gewaltsam ins Haus, um den schuldlosen Priester herauszunehmen. Der Müller aber mit seinen Leuten setzte sich zu Wehr und schlug sich lange mit den Knappen. Aber die Vertheidiger der Unschuld unterlagen der Uebermacht, und mußten, um nicht gar durch die Spieße gejagt zu werden, die Flucht ergreifen. Der Kranke war zum Glük vor der Ankunft der
Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/80&oldid=- (Version vom 31.7.2018)