Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter | |
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wie ich ihn das erstemal sah, als er von der Romfarth zurüke kam, und Herberge nahm in unsrer Burg; wie er mir seine Liebe erklärte, auf der Trinkstube auf den Rosenstein, und nachher in dem Hause der Luidgard von Wöllwarth zu Berg; wie er den Nordgauer warf auf des Schenken Burg, und mir Treue schwuhr auf der Bank an der Brüke; wie er mich in die Arme schloß und an seinen Busen drükte, an den Kocherfurth, als er zu Vahenstein nach Adelmannsfelden ritt; – und wie er mir der süssen Hofnungen in der künftigen Ehe viele machte, bei der Burghut, als mein Vater zum Probsten gerufen ward. – Die Klosterfrau Jutta von Ravenstein weiß allerhand schöne Figuren auf Leinwand zu stiken. Ich werd’ sie bitten, daß sie mir Lehre gebe in dieser Kunst. Dann bereit ich mir das Tuch, in das einst mein Leichnam gewikelt werden soll, und stik’ all’ diese Geschichten darauf mit schwarzem Garn, daß ich also ihr Andenken im Leben und im Tode feiere.
Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/59&oldid=- (Version vom 31.7.2018)