Ludwig Bechstein: Teufelsbuhlschaft. In: Hexengeschichten, S. 2-40 | |
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Buhle mir das also befohlen, und bin unsichtbar durch die Lüfte gen Schildach gefahren, und zwar in meines vormaligen Herrn, des Schultheißen Haus, zu oberst auf den Heuboden. Dort habe ich mit meinem Buhlen und den zwei Pfarrköchinnen von Schildach und Schenkenzell, die auch des Teufels liebste Buhlen, gezecht, und haben als wohl oder bös denn die andern Gäste drunten im Haus gelebt, haben Malvasier getrunken und Wecken hineingebrockt. Da nun unsere Zeche zu Ende war, und die Kirche dann aus, so brachte der Teufel uns dreien einen Topf oder Hafen, stellte den vor uns hin und sprach: Wenn ich hinauf aufs Dach fahre, so stürzt den Hafen um, und hebt euch flugs von dannen, und wenn ihr droben am Schloß vorbei kommt, so thut euch nieder, da werdet ihr mich finden, und da schaut euch um, was alsdann geschehen wird.“
„Darauf fuhr der Teufel erst hinab in die Hausflur und schreckte den Wirth mit Gelärm und Gepolter, und warnte die Gäste, daß wir seine Stimme droben auf dem Boden hörten; und bald darauf fuhr er herauf gar schrecklich und hinaus aufs Dach, und stürzten wir drei den Hafen um und fuhren auf unsern Gabeln von dannen, und thaten uns nieder, wie uns von unserem Buhlen geboten war, und wurden sichtbar. Da winkte er, daß wir einander die Hände gaben, und gab auch uns die Hände und da tanzten wir, und wie wir uns im Tanze so wandten, daß wir herab nach Schildach sahen,
Ludwig Bechstein: Teufelsbuhlschaft. In: Hexengeschichten, S. 2-40. Pfeffer, Halle 1854, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Hexengeschichten.djvu/40&oldid=- (Version vom 31.7.2018)