„Magdalena,“ sagte er verwirrt, „verzeih’ mir! Ich danke Dir; ich will Alles thun, wie Du es willst; der Vogel wird gewiß den alten Meister Daniel wieder gesund machen; Mamsell Riekchen hat mir gesagt, er habe Dich sehr lieb; und – komm auch einmal wieder, Magdalena!“
Sie stand wie mit Purpur übergossen und sah schweigend auf den Boden.
Auch er schwieg; da öffnete sie den Mund.
„Wolltest Du mir etwas sagen?“ frug er.
Aber sie schüttelte den Kopf und sagte nur: „Wenn der Meister wieder seine guten Augen aufthut, ihm dürfet Ihr es sagen!“
Dann ging sie. Als er schon unten am Wege die Gartenpforte hatte klirren hören, sah er das blauseidene Tuch auf einem Tönnchen liegen. Er nahm es und wollte ihr schon damit nachlaufen; aber er legte es wieder hin: „Nein,“ sagte er, und ein Lächeln flog um den jungen Mund; „sie muß es selber holen!“
Da hörte er den Vogel in seinem Bauer flattern: „Komm, Papchen!“ rief er fröhlich, indem er mit dem Bauer der Hofthür zu ging.
Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/104&oldid=- (Version vom 31.7.2018)