„Aber wer bist denn Du, little fair?“ frug er wieder; „hast Du mir was zu bestellen?“
„Kennen Sie mich nicht mehr?“ sagte sie. „Ich bin des verstorbenen Kollaborators Tochter.“
„Magdalena! Die kleine Magdalena!“
Das Mädchen nickte. „ja,“ sagte sie, „ich war recht klein damals, als die großen Jungen mich schneeballten und mich ‚Kolibri‘ schimpften; aber Sie kamen mir zu Hülfe, das gab den Jungen Beine.“
„Ich weiß noch mehr Lenchen,“ sprach er sinnend, „ich hob Dich auch einmal aus einem Schneehaufen, in den sie Dich geworfen hatten, daß nur kaum noch Dein klein Gesicht herausguckte.“
Das Mädchen senkte die Augen; aber sie nickte wieder heftig mit ihrem blonden Köpfchen.
Fritz hatte die Hände auf dem Rücken gefaltet; ein warmer Strahl aus seinen jungen braunen Augen fiel auf das Kind. Da zog sie das Seidentuch von dem Bauer, das darunter verborgen war, und ein rothbrustiger Dompfaff flatterte darin und stieß einige seiner wilden Töne
Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/101&oldid=- (Version vom 31.7.2018)