„Fritz Basch?“ erwiderte der Goldgräber und sah sich frech am Tische um: „Kalkulir’, der hat’s wohl ausgetrieben!“
„Was sagt Ihr! Was ist’s mit Fritz Basch?“ riefen die Gäste; denn der frische Junge war in aller Gedächtniß.
Der Amerikaner trank erst sein Glas bis auf die Nagelprobe. „Ihr kennt das hier nicht,“ sagte er dann wieder, „im Süden, im Oregon war’s; ein neues Goldlager! Ihr kennt das nicht: von Asien, Afrika, Europa rannten sie herbei; der Staub, der Morast, das Schnauben und Toben von Mensch und Vieh; aus hundert Sprachen schrien sie durcheinander, schlimmer, als beim Thurmbau zu Babel: ein Irländer wurde verrückt, ein Franzos wollte Alles überschreien, bis er am Ende nur noch pfeifen konnte; aber Gold! Gold war für Alle! – Harke, noch ein Glas!“ unterbrach sich der Erzähler.
„Aber Fritz! Was war mit dem? War er dabei?“ riefen die Anderen.
„Dabei? – Ob er dabei war! Er grub und wusch für Zwei! Einen Beutel voll Gold hatte
Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 065. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/065&oldid=- (Version vom 31.7.2018)