weiße Haube mit Rosa-Taffetbändern. Die stach dem Jungen so in die Augen, daß er nur immer auf die Haube guckte. „Sag’ Tante Salome doch guten Tag!“ ermahnte ihn Frau Line. „Tag, Tante!“ sagte er und sah immer nur nach der weißen Haube mit den rothen Bändern; auch als er danach auf einem Schemel in der Ecke saß, während Vater und Mutter sich mit der Schwester am Kaffeetisch vergnügten. Bald aber fing er an zu murmeln und seine lustigen Augen lachten wie über einen Schelmstreich. „Wat hett de Jung?“ sagte die Alte, die auch gern plattdeutsch sprach.
„Was hast Du, mein Junge?“ übersetzte Frau Line, indem sie sich zu ihm wandte.
„Dörf ick nich segg’n,“ erwiderte Fritz.
„Warum nich, min Kind?“ sagte die Tante, „ick gäv’ di Verlöv.“
Da sah der Junge die Alte ganz spitzbübisch lustig an und sagte:
„Ros’ in Snee! Ros’ in Snee!
Dat is Tante Salome!“
„Sieh so!“ rief Meister Daniel, „nu hest Du’t!“
Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 016. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/016&oldid=- (Version vom 31.7.2018)