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Seite:Ausstellung Akademie der Künste Dresden 1806.djvu/2

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Ein zweytes Gemählde von Graff in Oel, war das Portrait eines Hrn. v. Haxthausen mit seinem kleinen Sohne; ein Kniestück in Lebensgrösse. Der Vater sitzt, hält mit der Rechten den Knaben an der Hand, und umfasst ihn mit der Linken an der Schulter, während er sich mit dem Kinde zu unterhalten scheint. Auch diese Arbeit ist mit Meisterhand ausgeführt, und besonders in Hinsicht des Coloritverhältnisses im männlichen Kopfe des Vaters zu dem des Kindes, vorzüglich gelungen. Dass die linke Hand des Knaben etwas zu klein sey, war das Einzige, was selbst das geübteste Kennerauge an diesem Gemählde zu tadeln vermochte.

Das dritte Portrait dieses Meisters in Oel stellte den Rittmeister Hrn. v. Carlowitz in der Sächs. Armee-Uniform, in Lebensgrösse stehend dar. Dieses nur von einem Streiflichte beleuchtete Gemälde, ist ganz in Rembrand’s Manier. Hr. v. Carlowitz steht, etwas nach rechts gewandt, unter einem Baume, der sein Gesicht beschattet, und stützt sich mit beyden Händen aus das Gefäss seines Degens. Sollte an diesem Gemählde etwas auszusetzen seyn, so dürfte es vielleicht der Mangel des Schattens in den Umgebungen seyn, wodurch der Hauptgegenstand zu verlieren scheint.

Graff’s viertes und letztes Portrait in Oel endlich, womit er die diesmalige Ausstellung bereichert hatte, war das Portrait Sr. Durchlaucht des Fürsten v. Metternich; ein Kniestück in Lebensgrösse. Der Fürst sitzt am Ufer eines Flusses, mit dem Stocke in der Hand, auf welchem der Hut hängt. Sprechende Aehnlichkeit und treffendes Fleischcolorit sind auch