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Seite:Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild.djvu/150

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rauschte stärker durch die erquickende Kühle. Da war auch zuletzt an Fortunato die Reihe zu singen gekommen. Er sprang rasch auf, griff in seine Guitarre und sang:

Was klingt mir so heiter
Durch Busen und Sinn?
Zu Wolken und weiter
Wo trägt es mich hin?

Wie auf Bergen hoch bin ich
So einsam gestellt
Und grüße herzinnig,
Was schön auf der Welt.

Ja, Bachus, Dich seh’ ich,
Wie göttlich bist Du!
Dein Glühen versteh’ ich,
Die träumende Ruh.

O rosenbekränztes
Jünglingsbild,
Dein Auge, wie glänzt es,
Die Flammen so mild!

Ist’s Liebe, ist’s Andacht,
Was so Dich beglückt?
Rings Frühling Dich anlacht,
Du sinnest entzückt, –

Frau Venus, Du Frohe,
So klingend und weich,
In Morgenroths Lohe
Erblick’ ich Dein Reich

Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/150&oldid=- (Version vom 31.7.2018)