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Seite:Astronomische Beobachtungen an der k. k. Sternwarte zu Prag 4.djvu/135

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Eindruck als das feingekörnte Diapositiv. – Taf. 128: Auf dem Originale ist das Innere von Endymion klarer; auch trennt sich dort der Wallschatten besser vom beleuchteten Grunde. Der Druck ist überdies etwas zu dunkel gehalten worden. Dies ist auch bei 129 der Fall. – Taf. 131 und 132 sehen grobkörniger als die Originale aus. – Taf. 144: Der Druck ist im südwestlichen Theile von Archimedes zu dunkel gerathen, wodurch mehrfaches feineres Detail verloren gieng. – Taf. 145 steht an Klarheit und Plastik dem Originale nach und ist in einzelnen Partien zu dunkel gedruckt worden. – Taf. 163: Die Reproduction zeigt westlich vom Nordrande des Aristillus im Abstande eines Aristillus-Durchmessers einen kleinen hellen Fleck, welcher falsch d. h. auf dem Originale nicht vorhanden ist. – Taf. 165 ist im Vergleich zu den übrigen Drucken zu bläulich gerathen, ebenso 173. – Taf. 166: Südlich vom Sacrobosco zeigt der Druck einen falschen schrägen dunklen Streifen. – Taf. 168: Westlich von Sulpicius Gallus und südlich davon (auf der Höhe des Haemus-Gebirges) zeigen mehrere Drucke zwei helle Flecke, welche falsch sind. – Taf. 171: Nordwestlich von Hypatia liegen vier Krater eng beisammen. Nördlich davon ist im Drucke der Grund des Mare Tranquillitatis (östlich von dem Krater C am unteren Bildrande) zu schwarz geworden. Ueberhaupt ist die ganze linke untere Bildecke zu dunkel gerathen, so dass man daselbst den Eindruck einer Art Terrasse im Mare erhält, welche aber nicht existiert. Auf dem Diapositive verläuft an diesem Orte der Grund des Mare von oben nach unten völlig gleichmäßig. – Taf. 181: Auf dem hell beleuchteten Walle von Blancanus ist in der Reproduction ein großer Theil der Wallzeichnung verloren gegangen, weshalb hier die Plastik eine mangelhafte ist. – Taf. 182: Am Ostwalle von Clavius sind einige matt beleuchtete Höhen, welche von schwarzem Schatten umgeben erscheinen, im Drucke fast ganz verschwunden, während sie sich deutlich auf dem vergrößerten Diapositive präsentieren. – Taf. 185: Im Süden von Copernicus, wo der Doppelkrater A liegt, zeigen einzelne Drucke ein zu starkes Abflauen bezw. unrichtige Ouerstreifen, während andererseits im Norden von Copernicus die Töne zu dunkel gerathen sind. Auch die Plastik des hellen Ostwalles von Copernicus ist nicht so vollkommen, wie auf dem Originale. – Taf. 189: Der Druck ist in der rechten oberen Ecke zu dunkel geworden. – Taf. 190: Im Inneren von Colombo trennt sich in der Reproduction der Wallschatten kaum vom Grunde. Auf dem Originale ist er in seinem ganzen Verlaufe deutlich erkennbar. – Taf. 191: Im unteren Theile des Bildes zeigen einzelne Drucke lange matthelle Streifen von horizontaler Richtung, welche unrichtig sind. – Taf. 193: In der rechten oberen Ecke sollte der Grund völlig schwarz sein, was nicht ganz erreicht wurde. – Taf. 196: Die Reproduction zeigt an der Lichtgrenze in der Breite der Mitte von Hevel einen matthellen Fleck, welcher falsch ist. – Taf. 197: Bei einigen Abdrücken ist der untere Theil des Bildes zu dunkel gerathen. – Taf. 200: Einzelne Drucke zeigen südlich von Fontenelle (am oberen Bildrande) ein helles Fleckchen, das wie eine beleuchtete Höhe aussieht, jedoch ein Reproductionsfehler ist.


7. Graphische Uebersicht der im Atlas dargestellten Mondgegenden.
(Siehe Taf. XVIII.)

Dem X. Schlusshefte des Atlas wurde ein Uebersichtsbild des Mondes in ortographischer Meridianprojection beigegeben, in welches die Mitten der einzelnen Atlas-Blätter durch Punkte oder kleine Kreise eingetragen erscheinen. Ein schwarzer Punkt oder schwarzer Kreis zeigt Blätter mit Mondgegenden in Morgenbeleuchtung (= zunehmender Mond = I. Lunationshälfte), ein rother Kreis solche bei Abendbeleuchtung (= abnehmender Mond = II. Lunationshälfte) an. Im Allgemeinen fällt der rothe Kreis symmetrisch um den schwarzen Punkt d. h. beide Atlasblätter mit entgegengesetztem Schattenwurfe haben dieselbe oder sehr nahe gleiche Mitte. Wo den schwarzen Punkt ein schwarzer Kreis, sodann diesen zwei rothe Kreise umschließen, ist dieselbe Mondgegend in den Tafeln zweimal mit östlichem (I) und zweimal mit westlichem (II) Schattenwurfe, also viermal, dargestellt. In der Mondmitte umfasst ein Atlasbild nach Lick-Negativen durchschnittlich 10 Quadratgrade, nach Pariser Negativen 8 Quadratgrade. Gegen den Mondrand hin fällt naturgemäß eine größere Anzahl von Mondgraden in den Bereich der betreffenden Atlasblätter. – Aus dieser graphischen Uebersicht ist erkenntlich, dass insbesondere die centralen und die gebirgigen Partien des Mondes im Atlas reich vertreten sind, während dies bei den Randgegenden und den Mare-Flächen weniger der Fall ist. Dieser Umstand wurde ebensowohl durch die begrenzte Anzahl der nach Prag gelangten Negative, als auch durch deren ungleichmäßige Vertheilung auf die einzelnen Lunations-Tage bedingt. Auch musste hiebei die Güte und plastische Schönheit der Platten als wesentlicher Factor mit in Betracht gezogen werden. Trotzdem dürfte der Prager photographische Mond-Atlas, bestehend aus 128 Vergrößerungen nach Lick-Platten und 72 Vergrößerungen nach Pariser Platten, welcher eigentlich nur 100 verschiedene Mondgegenden, dafür aber jede in doppelter und entgegengesetzter Beleuchtung abbildet, das Hauptsächliche und Wichtigste der Mondoberfläche zur Darstellung bringen.