mich her, der Pfarr sagt’ es wär Verrätherey.
König. Biron lies ihn durch und sag mir was es ist. (Biron stellt sich zu lesen.) Von wem hast du ihn.
Jak. Von Costard.
Kön. Und du?
Cost. Vom Don Adramadio.
König. Wie nun, warum wirst du unruhig, warum zerreissestu – Biron.
Biron. Eine Kinderey, Ew. Majestät – es war nichts.
Long. Aber er ward roth beym Lesen, laßt uns hören was es war?
Dum. (die Stücken auflesend.) Ach es ist Birons Hand und hier ist sein Name.
Biron. (zu Costard drohend.) Du Hurensohn von Dummheit – Schuldig! mein Fürst! ich bekenne, ich bekenne.
König. Was?
Biron. Daß noch einer fehlte, die Zahl voll zu machen, und dieser Narr bin ich. Entlaßt diese saubere Abgesandtschaft, und ihr sollt Wunder hören.
Dumain. So haben wir doch gerade Zahl.
Bir. (zu Costard.) Wollen die Turteltauben wohl gehn.
Costard. Spazier davon ehrliche Leut. (ab mit Jakobinen.)
Jakob Michael Reinhold Lenz: Anmerkungen übers Theater. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anmerkungen_%C3%BCbers_Theater.pdf/113&oldid=- (Version vom 31.7.2018)