Steinsdorf, Syrau und Zwoschwitz, ja sogar Gerichtsuntergebene in Hundsgrün bei Oelsnitz. Die Schäferei befindet sich auf den Thannehof, unmittelbar an der von Plauen nach Pausa führenden Chaussee.
Kauschwitz ist von den Sorben-Wenden schon im 5. Jahrhundert erbaut und gehörte wohl damals zu den Gau Dobenau. Nach Unterjochung der Sorbenwenden gehörte Kauschwitz zur Herrschaft Dobenau, während das Gebiet der Dynastie Lobdaburg-Elsterberg bis zum Dorfe Syrau von Greiz aus sich erstreckte.
Kauschwitz, wie Syrau waren aber nur Vorwerke, unter welchen Namen in damaliger Zeit viele jetzige Rittergüter vorkamen. Kauschwitz und Syrau wurden nach denen von Lobdaburg den Herren von Tettau verliehen. Apel von Tettau war zu Ende des 15. und Anfang des 16. Hauptmann von Plauen, Herr zu Kauschwitz und Inhaber mehrer Lehen zu Plauen und Güter zu Steinsdorf, welcher 1515 auch in den Besitz von Syrau gelangte, und zwar von Friedrich dem Aeltern, Herzog zu Sachsen. Bei dieser Verleihung werden dem Vorwerk Kauschwitz 17, dem Vorwerke Syrau 14 Bauergüter beigegeben. Nach Apels Tode folgte im Besitze dessen Sohn Henos von Tettau, dessen Söhne Haubold und Henos von Tettau 1515 Kauschwitz und Syrau in Lehn nahmen, welche die beiden Güter folgender Weise theilten: Haubold erhielt Syrau, wozu auch Bauergüter in Mesbach, Reinsdorf, Thiergarten gehörten, wogegen Apel von Tettau Kauschwitz überkam. Letzterer[WS 1] starb 1573, und Kauschwitz wurde an dessen Söhne vererbt, und in der brüderlichen Theilung kam Kauschwitz an Wilhelm vom Tettau. Nach der grossen Verschuldung der Güter Kauschwitz und Syrau erstanden die Familie von Watzdorf Syrau und kauften bald darauf auch Kauschwitz. Georg Friedrich von Watzdorf erhielt von seinem Vater Friedrich Watzdorf im Jahre 1612 beide Güter Syrau mit 20 Bauergütern, und Kauschwitz mit 14 Gütern in Lehn, wobei Drochaus, Oberzirk, Schönberg, Mehltheuer, Hundsgrün als hierher gehörige Ortschaften genannt werden. Der darüber ausgestellte Lehnbrief ist von Torgau aus datirt. Dieser Herr von Watzdorf besass auch Jösnitz mit Röttis.
Nach Georg Friedrichs Tode verwaltete die Mutter Agnesa geb. von Schönfels für ihre 6 Söhne die Güter, bis zu ihrem Tode, welcher im Jahre 1646 erfolgte. Aber erst 12 Jahre später 1658 ward die Lehnstheilung unter den Söhnen und Enkeln Georg Friedrichs von Watzdorf vorgenommen.
Im Jahre 1765 besass Kauschwitz der Oberhofrichter von Watzdorf, dessen Frau Gemahlin sehr baulustig war und in Kauschwitz viele Verschönerungen vornahm.
Im Jahre 1788 wurden die Güter Syrau und Kauschwitz und zwar von dem Justizrath von Wazdorf, Sohn des Oberhofrichters, dem Kaufmann Ganzesauge in Zeulenroda überlassen. Nach dessen Tode ging Kauschwitz auf dessen einzige Tochter, die verehlichte Frau von Schäffer über, die jetzt noch im Besitze von Kauschwitz ist. Deren Gemahl, ein Mann von vielem Geschmack und Kunstsinn, hat Kauschwitz in jeglicher Weise zu einem angenehmen Landsitz erhoben. Kauschwitz selbst hat eine vortreffliche Lage, gute Felder und herrliche Wiesen.
Im Orte selbst giebt es viele begüterte Landleute, die vorzüglich Viehzucht treiben.
In der Nähe der Rittergutsgebäude steht eine Kapelle, welche von dem früheren Besitzer von Kauschwitz, dem Oberhofrichter von Watzdorf erbaut worden ist. In dieser Kapelle hat der Pfarrer zu Syrau das Amt eines Predigers und zwar an allen Sonn- und Festtagen früh vor dem Gottesdienste zu Syrau. Die Berufung zu diesem Amte steht dem Besitzer von Kauschwitz zu, indess die übrige Seelsorge des Dorfes die Diakonen zu Plauen versehen, so dass alle Trauungen, alle Taufen in der Kirche zu Plauen stattfinden, sowie auch Kauschwitz nach dem letzteren Orte seine Toden beerdigt.
Uebrigens steht es auch den Einwohnern von Kauschwitz frei in
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Letzerer
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen V. Section. Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins, Leipzig 1859, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_V.djvu/217&oldid=- (Version vom 22.6.2019)