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Seite:Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen V.djvu/206

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Rosenberg soll schon im 11. Jahrhundert unmittelbar nach der Unterwerfung der Sorben-Wenden unter kaiserliche Hoheit erbaut worden sein und der Familie von Feilitzsch gehört haben. Im 12. Jahrhundert war Jobst von Feilitzsch mit Rosenberg beliehen, welcher zugleich Tobertitz, Weischlitz, Kürbitz u. s. w. besass und im Jahre 1300 zum Ritter des heiligen Grabes geschlagen wurde.

Rosenberg, den Namen hat es wohl von seiner herrlichen Aussicht in zwei Thäler, durch welche die Elster sich schlängelt, woher es auch kommen mag, dass zum Gegensatze von Rosenberg, das eine Thal, mit dem Gasthause an der Landstrasse – Rosenthal genannt wird. Der Grund und Boden soll in den frühesten Zeiten ebenfalls zu Rosenberg gehört haben und nur ein Theil von Grundstücken der Gerichtsbarkeit von Magwitz unterworfen gewesen sein, vorzüglich aber der Theil, worauf der Gasthof in späterer Zeit erbaut wurde; deshalb gehörte derselbe bisher unter die Gerichte von Magwitz. Rosenberg hat mit Weischlitz im Hussitenkriege, im 30jährigen Kriege und in dem Jahre 1806 gleiche Schicksale gehabt und die Drangsale des Kriegs in ihrer ganzen Schwere mitertragen.

Wegen der kurzen Entfernung von der Chaussee von Hof nach Plauen wurden von den durchmarschirenden Franzosen im Jahre 1806 auch einzelne Besuche dem Gute Rosenberg gemacht und das Feuer des 9. Octobers 1806, der die Zöberner Fluren zur ersten Lagerstätte des Soultschen Corps in Sachsen erkor und den ganzen Ort mit Kirche, Pfarre und Schulgebäuden zur Beute der Flamme machte, erleuchtete zum Schrecken der Einwohner das hochgelegene Rosenberg, so dass die Einwohner mit Zittern und Zagen einem ähnlichen Schicksale entgegen sahen.

Doch wurde erst das weiter nach Plauen zu gelegene Dorf Thiergarten von den durchziehenden Truppen als Feuerzeichen erkoren und somit Rosenberg verschont.

Rosenberg grenzt mit dem Rittergute Kürbitz und ist auch nach Kürbitz eingepfarrt.

Das Bemerkenswerthe über die Entstehung und den weitern Ausbau dieser Kirche, ihre Schicksale und Erlebnisse sind schon bei der Beschreibung von Kürbitz erwähnt worden, so dass eine Wiederholung hier für überflüssig erscheinen muss.

Rosenberg hat nur 9 bewohnte Gebäude mit 9 Familienhaushaltungen und 51 Einwohnern und gehört jetzt zum Gerichtsamte und zum Bezirksgerichte Plauen, früher bildete es vom Ende der Voigtsberger Amtsgrenze gerechnet, nach dem Elsterflusse berechnet, das erste Amtsdorf von Plauen, indem die Dörfer über der Elster zum frühern Amte Voigtsberg gehörten.

M. G.     




Druck von Sturm und Koppe (A. Dennhardt) in Leipzig.
Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen V. Section. Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins, Leipzig 1859, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_V.djvu/206&oldid=- (Version vom 7.1.2017)