11/4 Stunde südwestlich von Plauen in dem schönen Elsterthale gelegen.
Kürbitz ist sorbischen Ursprungs und seine Entstehung fällt in die Mitte des 6. bis 7. Jahrhunderts. In den frühesten Zeiten bestand hier kein Rittergut, sondern es existirten blos adliche Freihöfe. Von dem Orte entlehnte ein Adelsgeschlecht seinen Namen. Die Herren von Kürbitz waren angesehene, mächtige Edelleute und wurden zu den grössten Ehrenstellen, Aemtern und Würden berufen. Doch müssen sie selbst, da sie später in den geistlichen Stand getreten sind, frühzeitig ihre Besitzungen in Kürbitz aufgegeben haben. Nach ihnen finden wir hier im Besitze von 3 einzelnen adlichen Freihöfen, die Schlegeler, Magwiz, Langenberg und Feilitzsch, aus dem Gute Feilitzsch bei Hof (jetzt unmittelbar an der sächs.-bayerischen Eisenbahn gelegen) stammend, ein Gut, welches die von Feilitzsch ursprünglich als Reichssassen besasen. Jobst von Feilitzsch, welcher diese obberegten drei adeligen Freihöfe zusammen kaufte, gründete im Jahre 1300 das jetzige Rittergut Kürbitz. Dieser Herr von Feilitzsch wurde im Jahre 1300 zum Ritter des heiligen Grabes geschlagen und besass ausserdem noch Weischlitz, Rosenberg, Tobertiz u. s. w.
Im Jahre 1624 war der Besitzer von Kürbitz der bekannte Staatsmann Urban Heinrich von Feilitzsch, welcher zugleich Förbau, Schwarzenbach an der Saale, Isar, Weischlitz und Tobertiz besass.
Vom Herzoglichen Weimarischen Kammerjunker, Herrn Lazarus von Feilitzsch auf Heinersgrün, Münchenreuth, Hartmannsreuth u. s. w. kam Kürbitz an dessen Sohn den Königl. Preuss. Premier Lieutenant ausser Diensten Herrn Louis Heinrich Lazarus von Feilizsch, der noch 6 Brüder hatte, von welchen der eine Misslareuth, der andere Taltiz, besass, der dritte mit Heinersgrün beliehen ist, der vierte ist vor längerer Zeit als früherer Oberforstmeister in Olbernau verstorben, der fünfte als Rentamtmann in Plauen vor zwei Jahren mit Tode abgegangen ist und der sechste als Königl. Sächs. Kammerjunker in Hof lebt.
Herr Louis Heinrich Lazarus von Feilitzsch als Besitzer von Kürbitz hat Letzteres seinem Sohn Oskar überlassen, während ein Bruder desselben, Herr Advokat Levin von Feilitzsch jetzt Hartmannsreuth und Münchenreuth in Bayern im Besitze hat.
Eine andere Linie dieser von Feilitzsch’schen Familie lebt in Bayern und ist daselbst mit der von Seckendorf’schen, von Wenz’schen Familie verzweigt und hat solche bezüglich ihres ehrenwerthen, ritterlichen Wesens einen guten Klang im Volk.
Das Schloss zu Kürbitz hat ein altes ritterliches Ansehen und seine Bauart beurkundet das hohe Alter desselben. Es war früher mit einem Wallgraben umgeben, welcher theils ausgefüllt und in Gartenanlagen verwandelt worden ist.
Unmittelbar bei demselben fliesst die Elster vorüber und bildet das schöne herrliche Thal, welches von hier abwärts nach Strassberg und Plauen führt, aufwärts nach Weischlitz.
Die Einwohner von Kürbitz besitzen ein Areal von 1222 Acker und 85 □Ruthen mit 15,471,32 Steuereinheiten und leben theils von Ackerbau, theils giebt ausser dem Rittergute, auch das nahe Plauen mancher Hand Beschäftigung.
Als altschriftsässiges Rittergut hatte Kürbitz früher seine eigenen Gerichte, zu welchem ein Antheil des Dorfes, die hiessige Mühle von zwei Gängen, das sogenante Döhler’sche Haus, ein Antheil von Kröstau
Voigtländischer Kreis, 16tes Heft oder 90tes Heft der ganzen Folge.
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen V. Section. Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins, Leipzig 1859, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_V.djvu/184&oldid=- (Version vom 7.1.2017)