Zum Inhalt springen

Seite:Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen II.djvu/381

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

17ten Jahrhunderts mit Dittersbach combinirt worden. Die Dittersbacher Linie derer von Kiesenwetter besass mit Dittersbach Zeschnig und so auch ein von Wolfersdorf, der Adoptivsohn des Kriegsrathspräsidenten von Kiesenwetter. Dann waren die Güter in Händen des Hofmarschall von Einsiedel und zwar bis 1755; aber schon 1761 gehörten die Güter dem Rittmeister Heinrich von Bünau; dann 1763 einer Madame Oehme, welcher 1779 deren Sohn Dr. Karl Jos. Oehme folgte; 1783 war Dr. Pfretzschner, 1808 ein Baron von Werdeck, von 1816 die Dr. Röffel’sche Familie im Besitz. Jetzt besitzt die Güter Herr Johann Gottlob von Quandt.

Das Rittergut Dittersbach mit dem Gute Zesching wurde 1809 auf 175000 Thlr. taxirt.

Zu Zeschnig gehören schöne Kalkbrüche und eine Ziegelei; eingepfarrt ist der Ort nach Hohnstein, hat aber seine eigne Schule.

Die Einwohner, deren Zahl in einigen 30 Häusern auf 200 sich beläuft, sind in das Gerichtsamt Pirna gewiesen.

Zottewitz, 2 Stunden südwestlich von Grossenhain, ½ Stunde von der Elbe, 2½ Stunde von Meissen gelegen, nordwärts am Anfange eines Bächleins, welches bei Marschwitz die Elbe erreicht.

Der Name des Orts wird auf die von den Sorben angelegte Stadt Settewitz oder Zottewitz in Serbien bezogen.

Zottewitz mit seinem schönen Herrenhause und nicht unmassiven Wirthschaftsgebäuden ist ein nutzbares Gut, wozu noch Blattersleben und Golzscha gehören, ersteres hat ein herrschaftliches Vorwerk, im letzteren befinden sich 2 Mühlen.

Das Vorwerk Blattersleben war ursprünglich ein besonderer Ort, ist jedoch nunmehr seit 200 Jahren mit Zottewitz combinirt.

Es war ein neuschriftsässiges Rittergut nach alter Verfassung und wurde mit einem Ritterpferde belastet.

Das Gut befand sich sehr lange in den Händen des Geschlechts derer von Schleinitz. Haubold von Schleinitz auf Königswartha besass es noch 1650 und im 18ten Jahrhundert der russische Kammerherr Hans Haubold von Schleinitz.

Zu Anfang des 19ten Jahrhunderts kam es an die verwandten Familien von Leubnitz und von Polenz und 1820 besass das Gut Christian Ernst Dietrich von Polenz; jetzt ist beliehener Besitzer Herr Domherr von Stammer.

Der Ort selbst hat noch eine Mühle, im Ganzen 30 Häuser mit 300 Einwohnern.

Im Jahre 1730 logirte beim Lustlager der französische Gesandte auf hiesigem Schlosse.

Die Einwohner gehören in das Grossenhainer Gerichtsamt.



Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen II. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1856, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_II.djvu/381&oldid=- (Version vom 29.10.2017)