der Letzte des Geschlechts als Hofbeamter zu Wechselburg im Jahre 1807 erst gestorben ist.
Kaufungen zeichnet sich besonders durch seine Schäfereien und seinen Hopfenbau aus.
Im Dorfe selbst wird viel Weberei getrieben. Kaufungen hat eine Kirche, die nicht besonders gross ist. Ein Filial dieser Kirche ist zu Russdorf. Collator ist der jederzeitige Besitzer von Kaufungen.
Kaufungen, welches früher zum Justizamte Pegau gehörte, steht jetzt unter dem Gerichtsamte Penig, unter dem Bezirksgerichte Rochlitz, unter der Amtshauptmannschaft Rochlitz und ist dem Regierungsbezirke Leipzig zugezählt.
Kaufungen mit Mühlwiese hat 117 bewohnte Gebäude mit 149 Familienhaushaltungen und mit 784 Einwohnern.
Ehrenberg bei Kriebstein, 1 Stunde südlich von Waldheim, 1¾ Stunde von Mittweida, 2½ Stunde von Hainichen und Rosswein entfernt, steht auf dem felsigen und etwa 150 Ellen hohen Berge, welcher am rechten Zschopauufer dem Schlosse Kriebstein gegenüber ansteigt.
Der Name dieses Ortes wird von der Gattin Hera oder Hertha, richtiger aber von Ehrich abgeleitet.
Ehrenberg wie Kriebstein gehörten früher zusammen der grossen Herrschaft, welche Dietrich von Bärenwalde besass und von welcher der Sitz in Waldheim war.
Ehrenberg scheint erst in der Zeit vom vierzehnten bis zum funfzehnten Jahrhundert erbaut worden zu sein. Dietrich von Bärenwalde wurde jedoch von dem Ritter Staupitz von Reichenstein aus Kriebstein vertrieben. Friedrich der Streitbare, Landgraf in Thüringen, nachheriger Kurfürst, seiner lehnsherrlichen Verbindlichkeit eingedenk, belagerte Staupitzen und zwang denselben zur Uebergabe der Burg. Allein Friedrich, Herr von Kriebstein, fand es nicht für gut, diese Besitzung an Dietrich von Bärenwalde zurückzugeben, weil er in seinen Lehnspflichten sich nachlässig bewiesen.
In der Folge kam die ganze Kriebsteinische Besitzung, wozu Ehrenberg gehörte, in die Hände des Apel von Vitzthum von Apolda, des Rathgebers Wilhelms III. und des Anstifters des Bruderkrieges. Die Veranlassung und den Grund davon sucht man vergebens in den alten Urkunden.
Friedrich der Sanftmüthige, aufgebracht über die Intriguen des Apel von Vitzthum, nahm im Jahre 1446 während des Bruderkrieges diese Besitzung weg und gab Schweickartshain und Ehrenberg Kunz von Kaufungen als einstweilige Entschädigung für seine in Thüringen von den Truppen Wilhelms besetzten und ruinirten Güter, doch nur unter der Bedingung, dass er diese Güter zurückgeben müsse, wenn er ihn zu den seinigen in Thüringen wieder verholfen haben würde.
Dies geschah denn auch im Jahre 1449, Kunz aber machte noch eine grosse Rechnung für gehabten Aufwand und Schaden im Bruderkriege und weigerte sich vorzüglich Schweikartshain und Ehrenberg herauszugeben, bis er durch Urtheil und Recht im Jahre 1451 dazu verurtheilt wurde. Von nun an die Feindschaft zwischen dem Kurfürsten Friedrich und Kunzen. Apel von Vitzthum erhielt seine Güter zurück, muss aber nicht lange im Besitze derselben mehr geblieben sein, denn wir sehen bald darauf die Herrschaft in anderen Händen. Vom Herzoge Georg erhielt die verwittwete Prinzessin Elisabeth geborene Landgräfin von Hessen die Herrschaft zum Leibgedinge. Diese trat solche an den Kurfürsten Moritz ab, von welchem die ganze Besitzung an den Geheimen Rath Grafen von Carlowitz kam, welcher sein Gut Schönfeld dagegen vertauschte. Nach des Letzteren Tode, im Jahre 1552, wurde die Herrschaft unter seine vier Söhne in vier Hauptgüter Kriebstein, Ehrenberg, Schweickartshain und Waldheim getheilt, und zwar dergestalt, dass die Stadt Waldheim an Otto von Carlowitz, Kriebstein mit Bernwalde, Gilsberg, Heiligenschein, Höfchen, Gauschenthal, Reinsdorf, Richzenhain, Tanneberg, auch Theile von Erlau und Frankenhain an Niklas von Carlowitz, Schweickartshain an Hans von Carlowitz, und Ehrenberg nebst dem Vorwerke Ehrenberg und allen ursprünglichen Zubehör an den zweiten Sohn, Christoph von Carlowitz, kam. Von Christoph von Carlowitz kam das Gut Ehrenberg an
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen I. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1860, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_I.djvu/219&oldid=- (Version vom 7.1.2019)