Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section | |
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nur 2 Stunden von Löbau, 1 Stunde nordöstlich von Neusalza, 2 Meilen südöstlich von Budissin entfernt gelegen. Die Ortsfluren grenzen in Osten und Süden mit Lawalda, Dürrhennersdorf und Friedersdorf, im Westen und Norden mit Spremberg, Beiersdorf und Lauba. Die Lage des Dorfes von Westen nach Osten, in mehr als einer halben Stunde Länge sich ausbreitend, ist in Ansehung der benachbarten Orte hoch zu nennen.
Gegen Norden erhebt sich längs des Ortes eine bedeutende Anhöhe, wo Saatfelder mit zerstreut liegendem Gestein, mit Pirken und Erlen bunt durcheinander abwechseln. Gegen Süden ist die Lage der Felder frei und eben, der Boden mehr nass und lehmigt.
Die schönste Ansicht des Dorfes ist unstreitig in der Gegend von Zischens Berg, eine südlich von Schönbach sich erhebende, sanfte Anhöhe, wo man das in einer freundlichen Lage sich ausbreitende Dorf ganz übersehen kann, welches mit den vielen, schön und regelmässig gebauten Häussern, ein treues Bild seines Namens darstellt. Das am westlichen Ende des Dorfes aus 2 Brunnen entspringende Löbauer Wässerchen, welches inmitten des Ortes hinabfliesst, dem benachbarten Dürrhennersdorf zueilt, bis es mit mehrern Gewässern vereinigt, Löbau erreicht und zuletzt bedeutend verstärkt, unter dem Namen „das Löbauer Wasser“ von den Wellen der Spree aufgenommen wird.
Die von Neusalza und Spremberg quer durch Schönbach nach Lawalde und Löbau führende Communicationsstrasse bildet hier die Grenzlinie zwischen Ober- und Niederdorf, von denen der westlich gelegene, ungleich grössere Theil mit Einschluss der Kirche, das Oberdorf, der östliche, mit Ritterguts-, Pfarr- und Schulgebäuden, das Niederdorf genannt wird.
Die Gründung Schönbachs ist nicht genau zu ermitteln, so wie auch die Herleitung des Namens von Steinbach nicht in vollkommne Gewissheit gesetzt ist.
So viel steht fest, dass über den Ort der Stadt Löbau zuerst die Gerichtsbarkeit zustand, und zwar schon zu Anfang des 14. Jahrhunderts.
Im Jahre 1419 kam Schönbach durch Kauf an die Stadt Löbau.
Durch Kaiser Ferdinand I. im Jahre 1547 wurde Löbau, gleich den andern Sechs-Städten aller Privilegien, Kirchenkleinodien, Grundstücke und Dörfer beraubt, und Schönbach wurde einer adelichen Familie verliehen, und zwar dem Geschlechte von Metzrad. Es gehörte 1550 einen Nicol von Metzrad, Hofrichter zu Budissin. Durch kaiserliche Concession vom 12. März 1562 wurden den Gebrüdern Joachim und Heinrich von Metzrad zu Schönbach die Ober-Gerichte auf ihren Gütern verliehen.
Im Jahre 1587 finden wir Caspar von Gersdorf auf Schönbach; aber schon 1618 besass das Gut Caspar von Rodewitz: dann im Jahre 1657 folgte im Besitze Junker Hanns von Kötteritz auf Neuhausen, auch später auf Gross-Ossig, der es 1675 an Wolf Christoph von Kötteritz abtrat. Dann kam das Gut an die von Ponikausche Familie. Adam von Ponikau verkaufte 1697 das Gut an Christoph Siegismund von Raussendorf auf Schmölln, welcher dasselbe am
Lausitzer Kreis, 28. Heft oder 137. der ganzen Folge.
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1854–1861, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Ritterg%C3%BCter_und_Schl%C3%B6sser_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_III.djvu/324&oldid=- (Version vom 2.10.2016)