[41.] Herczok Vlrich iagit
Bi Postolopirtensi dem clostir gemait.
Do er durch den walt reit, er sach
Eine schone iungfrowin sten obir einem bach,
Se waz ein gar schon purin gnant.
Si het do by scheinliche sit.
Er schon virwundirt er sich do mid.
Er nam si czu hant czu einer herczogin.
Si het den nom Bosena.
Dy herin hatin im ver vbil dy heirat al da.
Er sprach: er herin, ir sullit horin,
Gar ansichtig vrown vz den pauwerinn wern.
Dy machtent vor alten richten edel drotir
Vnd oft straft dy armut dy gebursche edelkeit.
Wir sin al komen von einem vater her.
Der nennet sich edil, der vil silbirs hat.
Secht dar vm min wib Bosena!
Vil mer wil ich lachin da
Mit einer bemischin purin,
Wen eines fremden koniges tochtir gewin.
Dar vmb wirt ein vremde nummir min genoz,
Noch minen lutin wirt si nit getrwe.
Fremdes gesinde wirt habin ein froindem.
Min kinder wirt sy deutsch lerin
Do von an der zcunge
Wirt ein groz zcweiunge
Vnd dem lande zcu hant
Ein recht virderbnize bekant.
Er habit mir min heirat verwegir.
Wo wolt er nemen tulmetschin,
Wan er stet vor miner frowen deutschin?
Dalimils Chronik von Böhmen. Stuttgart 1859, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1859_Dalimils_Chronik_von_B%C3%B6hmen.djvu/100&oldid=- (Version vom 15.8.2018)