selten ein fremder Kaufmann, der da käme, eine große, uns noch dazu vortheilhafte Speculation zu machen, leben so sparsam, als sie können, nehmen unsern Handwerkern, Krämern das Brod vom Munde, ersticken das Bißchen Betriebsamkeit, das man noch bey uns antrifft, zählen ihr Geld richtig zusammen, und gehen. Dieß ist der ganze kleinlichte Meßhandel. Käme es auf Beyspiele an, so könnte ich entgegen setzen: So lange Östreichs inländischer und Activhandel noch nicht zu der Größe gestiegen war, auf die ihn Josephs Anstalten emporhoben, blühte die Messe zu Botzen. Östreichs inländischer und Activhandel bekam den neuen Umschwung, und die Botzner Messe ward sehr erschüttert.
Jetzt aber noch eine Frage: Sollten wir das, was uns fremde Krämer in der Messe darbieten, und wir nicht haben, nicht billig selbst verfertigen können? – Zu was aber selbst verfertigen können? In der Messe kann man ja alles haben! – Eine Sprache, die ich schon oft mit Unwillen gehört habe. Die Artikel, die uns zum Bedürfnisse geworden sind, ich will noch nichts von den Waaren der Mode, des Luxus und der Galanterie sagen, können wir nicht selbst
Franz Adolph Schneidawind: Über die Handelsmessen zu Bamberg in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 537. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Handelsmessen_zu_Bamberg.pdf/10&oldid=- (Version vom 1.8.2018)