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Sehnsucht (Richter)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Liddy Richter
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Titel: Sehnsucht
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 19, S. 320
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1881
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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 Sehnsucht.

Die Sehnsucht winkt mir aus des Himmels Blau;
Sie flüstert in der Lüfte mildem Wehen;
Die Blumen duften sie im Morgenthau;
Leis’ klingt sie aus der Nachtigallen Flehen.

Die Sonne glüht sie scheidend noch in’s Thal;
Im Waldesdunkel rauschen sie die Quellen;
Mit goldnem Griffel schreibt der Mondesstrahl
Sie zitternd auf des stillen Seees Wellen.

Am Himmel leuchtet sie die Sternenpracht
Geheimnißvoll in sommernächt’ger Stunde,
Doch grüßt sie mich mit ihrer ganzen Macht
Erst aus des Menschenauges tiefem Grunde.

  Liddy Richter.