Schwerer Dienst
[876] Schwerer Dienst. (Zu dem Bilde S. 861.) Rauhe Winternacht und tiefer Schnee, endloser Wald dazu, da ist in der That der Beruf des Landbriefträgers ein schwerer Dienst! Aber unbekümmert um die Unbilden der Jahreszeit und des Weges schreitet der wetterfeste Mann dahin, höchstens daß er einmal eine Minute stehen bleibt, wenn die hellen Fenster eines Bahnwärterhäuschens durch die Nacht ihm entgegenleuchten und der Anblick seine Gedanken vorausschweifen läßt zu der behaglichen Stube, in der Weib und Kind ihn erwarten. Ist doch auch gerade diese Zeit „zwischen den Jahren“ dazu angethan, ihm die ideale Seite seines Berufs zum Bewußtsein zu bringen. Waren es doch Christgeschenke und Weihnachtsgrüße, die in den letzten Tagen seine gern getragene Bürde bildeten und mit denen er Glück und Freude in entlegene Dörfer und Gehöfte brachte, wie er jetzt wieder dem treuen Gedenken beim Jahreswechsel zwischen getrennten Verwandten, Freunden und Brautpaaren als gewissenhafter Vermittler dient.