Schlittenfahrer
Wie viel schöner ist doch eine Schlittenfahrt, als eine Reise zu Wagen! Sanft und lautlos, wie ein Kahn, ohne das lästige Rumpeln und Stoßen der Räderfahrzeuge, gleiten die Eichenholzkufen über die Schneebahn dahin. Die Schneestraße wird, verschieden von den Erdstraßen, durch häufiges Befahren stets verbessert, denn der Stahlbeleg der Schlittenkufen wirkt wie Polirstahl. Gegen die Sommerhitze ist man im Wagen wenig oder nicht geschützt; dagegen bieten sich für den Schlitten allerlei treffliche Mittel, sich vor den Einflüssen der Temperatur zu schützen. Selbst bei der strengsten Kälte und dem wildesten Stöberwetter befindet man sich, durch Pelzwerk und Schneemaske verwahrt, ganz behaglich. Der rasche Wechsel der Landschaften, die man durchfliegt, erinnert an eine Fahrt auf einem Flußdampfer. Selbst die Pferde scheinen sich der leichten und raschen Bewegung zu erfreuen; so sehr auch der Dust sie bepudert, sie traben „des Rennens begierig“ dahin und schütteln lustig ihre mit Schellen begangenen Schärpen, So sanft und rasch, ebenso gefahrlos ist auch die Fahrt, Niemandem ist auf dem Schlitten, wie auf Dampfwagen und Schiffen, bange. Man weiß ja, daß das Umgeworfenwerden kaum mehr ist als ein Spaß; man wühlt sich behend aus dem Schneebette hervor und steigt ohne Groll und Angst lachend wieder ein. Endlich ermüdet keine Art des Reisens weniger, als eine Schlittenfahrt. Sobald man die etwas steif und kühl gewordenen Unterthanen wieder in die rechte Verfassung gestampft hat, fühlt man sich wohl und munter, für Ceres- und Bacchusgabe empfänglich und zur geselligen Freude trefflich gestimmt.
Mit Recht ist darum der Schlitten das beliebteste Fahrzeug fröhlicher Leute und heiteren Kreisen vom starken und schönen Geschlechte so werth, wie nur im Sommer der von den Dichtern so oft besungene Kahn. Die meisten geselligen Lustreisen, die muntersten Aufzüge werden zu Schlitten veranstaltet und wenn der deutsche Carneval in gar vielen Stücken dem italienischen nachsteht, so hat er sicher den Vortheil, daß sich ein Maskenzug viel bequemer und anmuthiger auf Schlitten halten läßt. Der Sitz hinter dem Schlittenkasten („die Pritsche“) ist schon durch seinen Namen dem Harlekin geweiht, und gleich den Helden der Fastnacht tragen die Schlittenpferde Schellen.
Seltsam, daß man von keinem Schlittenmaskenzuge liest, welcher die verschiedenen schlittenfahrenden Völker der nördlichen Halbkugel darstellt.[1] Lassen wir einmal einen solchen Zug vor unserer Phantasie vorübergehen, indem wir uns ausbedingen, daß einzelne Schlitten, die uns am meisten interessiren, einen kleinen Halt vor uns machen!
Den Zug eröffnet, wie billig, dasjenige Volk, welches im Schlittenfahren obenan steht, die Russen. Die Engländer, welche sich so gern als die geschicktesten Rosselenker rühmen, entbehren wunderlicher Weise der Schlitten; selbst bei den Kindern sah ich keine, obgleich, wenigstens im nördlichen England, der Schnee nicht selten eine dauernde, treffliche Bahn bietet. Der Russe jagt mit drei nebeneinander gespannten Pferden, über welche sich ein mit Glocken behangener Reif wie ein Triumphbogen spannt, außerordentlich schnell daher; er hat vielleicht auf einer Schlittenwettfahrt, wie sie in seiner Heimath gebräuchlich sind, den Sieg davon getragen. Die russischen Pferde werden nicht geschont; schon öfter ist man in vierzig Stunden von Petersburg nach Moskau gefahren.
Der mit einer trefflichen Wildschur umhüllte, an den Winter gewöhnte Slave sitzt mit ganz anderer Behaglichkeit in seinem Schlitten, als der nach dem Brande von Moskau im Schlitten heimwärts jagende Napoleon, den Vernet gar grämlich dreinblicken läßt.
An den russischen Schlitten reihen sich eine Anzahl deutscher Schneefahrzeuge, von dem einfachsten aus Holz und Strohgeflecht bestehenden Bauerschlitten an bis zu dem prächtigen Staatsschlitten welcher eine Muschel oder einen Schwan darstellt und mit einem Tigerfelle bedeckt ist. Der hintenaufsitzende Rosselenker zeigt seine Kunst mit der langen Peitsche, die er zum gewaltigen Knalleffecte schwingt.
[63] Die nun folgenden Schlitten kündigen sich durch das sonderbare Knacken und klappen der Hufe ihrer Zugthiere an. Diese erscheinen uns von fern wie Hirsche und erinnern uns an des westphälischen Königs Hieronymus Hirschgespann; aber in der Nähe zeigt ihr gedrungener Körper, ihr großes, mit handförmigen Schaufelsprossen versehenes Geweih, ihr langes Winterhaar, das am Unterhalse eine Mähne bildet, daß es Rennthiere sind, die wir noch nie lebendig gesehen, weil diese Polarthiere schon das Klima von Stockholm oder Petersburg nicht aushalten. Auf gutem Wege wird das Rennthier zwar (wie glaubwürdige Augenzeugen den gewöhnlichen Sagen gegenüber behaupten) vom Pferde übertroffen; aber im bahnlosen Schnee, wo ein Pferd in kurzer Zeit ermüdet sein würde, trabt es, begünstigt durch seinen wie für den Schnee gebauten Huf, munter und rüstig dahin. Ausgezeichnet ist dies Schlittenthier durch seine Genügsamkeit (es begnügt sich mit wenig Heu und sogar mit bittern, von andern Thieren verschmähten Flechten, die es von den Bäumen rupft oder aus dem Schnee scharrt) und durch seine Kunst, den Weg zu finden, den es, flüchtig dahin galoppirend, unter der Schneedecke spürt. Dagegen hat es auch seine Unarten; wenn ihm der Weg zu schwierig ist, bockt es und schlägt aus, dreht seinen Kopf rückwärts und weigert sich störrisch, zu ziehen. Auffallend ist uns sein Geschirr; der am Kummt befestigte Zugriemen geht nämlich unter dem Bauche zwischen den Schenkeln zum Schlitten. Die Lenkschnur ist am linken Geweih befestigt.
Der erste Rennthierschlitten ist ein lappländischer Pulk, ein wahres Schneeschiff, von kahnförmiger Gestalt und wie ein Kahn auf einem Kiele dahingleitend. Er schwankt deshalb einem Schiffe ähnlich herüber und hinüber, und der ohne Bank darin Sitzende bedarf vieler Uebung und Geistesgegenwart, um das Gleichgewicht zu erhalten. Ein Neuling wird sehr bald umgeworfen und oft an dem Zügel, den er um das Handgelenk geschlungen hält, geschleift. Der im Schlitten sitzende Lappe trägt einen Pösk aus Rennthierfell, d. h. eine Art lange Pelzblouse, die um Nacken und Handgelenke dicht schließt, eine Boa von Eichhornschwänzen und stattliche Fausthandschuhe.
Die nachfolgenden Rennthierschlitten sind sibirische Narten, ähnlich den unsrigen, aber ohne alles Eisen. Der Kasten ist aus Weidenruthen geflochten und mit Riemen festgebunden, welche das Gefährt haltbarer machen, als jedes andere Bindemittel; die hölzernen Kufen sind künstlich übereist, und ihr Eisbeleg thut einen ganzen Tag sogar bessere Dienste, als unsere Stahlschienen.
Die verschiedenen Insassen dieser asiatischen Schlitten gehören den sibirischen Völkerstämmen der Tungusen, Samojeden und Tschuktschen an. Sie sind alle so dicht in Pelz gehüllt, daß sie wie Bären aussehen; wir können uns aber bei ihrem Vorüberziehen nicht einmal die Zeit nehmen, die Züge ihrer Gesichter, welche auf den ersten Blick an fremde Menschenracen erinnern, näher zu betrachten. Sie könnten uns manches Interessante erzählen von ihren Schlittenreisen, namentlich die Tschuktschen, deren Schlitten ein Gestell aus Treibholz und Kufen aus Wallfischknochen haben. Es sind diese Leute die vorzüglichsten Kaufleute Sibiriens, welche Schlitten reisen, die fünf bis sechs Monate dauern, nach den großen Handelsplätzen des westlichen Sibiriens machen, um hier Tabak und Eisen einzuhandeln, die sie, auf leichten Booten über die Behringsstraße fahrend, den amerikanischen Eskimos verkaufen. Eine sechsmonatliche Schlittenfahrt bei einer Kälte, wo das Quecksilber gefriert und ein durch die Luft fliegender Rabe einen Dunstschweif hinter sich läßt, fast wie eine Locomotive; eine solche Fahrt in menschenleeren Wüsteneien, wo man Tags über mit halb schneeblinden Augen fast nichts sieht, als kahle Schneeflächen, und Nachts unter einem Lederzeltchen oder gar nur in einem Schneeloche schlafen muß, und als Nahrung fast nichts hat, als gedörrte Fische und dann und wann eine Tasse schlechten Thee – unter diesen Bedingungen möchte wohl auch der Leser, den jedes Schellenklingeln auf der beschneiten Gasse an’s Fenster lockt und ihm einen Sehnsuchtsseufzer erpreßt, nicht an der Schlittenpartie Theil nehmen.
Der Zug der Rennthierschlitten ist zu Ende. Aber wo bleiben die amerikanischen? Deren gibt es nicht. Die Polarvölker Amerika’s, die Eskimos, haben bis heute noch nicht versucht, eins der auch bei ihnen wild vorkommenden Rennthiere zu zähmen. Ein unheimliches Geheul kündigt ihre Zugthiere an; es sind Hunde, deren sich auch mehrere nordasiatische Völker, unter anderen die Kamtschadalen, bedienen.
An einem Schlitten sind sieben bis vierzehn Hunde, und zwar gewöhnlich hinter einander gespannt. Die etwa 22 Zoll hohen Polarhunde sehen dem Polarwolfe zum Verwechseln ähnlich, sie haben dichtes und langes Haar und spitze Schnauzen und Ohren. Selten bellen sie, ihr gewöhnlicher Laut ist ein widriges Geheul. Sie sind bissig und tückisch; der von der Peitsche Getroffene beißt oft seinen Vorgänger und dieser gibt die empfangene Unbill dem nächsten weiter; beim Anschirren vergreifen sie sich auch wohl an ihrem Herrn. Bei der Fütterung sind sie zänkisch, beim Anschirren widerspenstig. Sie erhalten fast ausschließlich getrocknete Fische zur Nahrung, Morgens eine kleine, Abends eine volle Mahlzeit; nach Wrangell hat einer des Tages an acht bis zehn Heringen genug. Auch im Dienste vor dem Schlitten treiben sie gern Allotria; wenn sie ein Rennthier wittern, so jagen sie über Stock und Stein der Spur nach, unbekümmert darum, was aus ihrem Herrn wird.
Aber alle diese übeln Eigenschaften werden durch ihre Kraft, Flinkheit und Ausdauer überwogen. Sechs bis acht Hunde ziehen (nach Parry) einen mit fünf bis sechs Personen besetzten Schlitten, der an 1000 Pfund wiegt, in einer Wintertagereise zehn geographische Meilen weit; gut gefüttert durchlaufen sie in einer Stunde zwei geographische Meilen. Vier Hunde ziehen einen Schlitten mit, drei Mann und Gepäck vier bis sieben Meilen, bei gutem Wege gar zwölf Meilen weit. Bei sehr hartem Wege werden ihre Füße durch übergezogene Lederstrümpfe geschützt. Sie sind vortreffliche Pfadfinder. Gar häufig würden die Führer, die sich in den kahlen Schneegegenden hauptsächlich nach den Gestirnen richten müssen und obendrein zuweilen halb oder ganz schneeblind sind, rathlos umherirren, wenn ihre Hunde nicht so feine Spürnasen hätten. Durch diese Spürkraft erkennen sie auch das Herannahen der Schneestürme, und der Reifende bleibt, wenn seine Hunde Uebles prophezeien, lieber in der schlechtesten Herberge, um einem solchen „Hundewetter“ nicht unterwegs zu begegnen. Noch sicherer erkennen sie den Ort einer ganz verschneiten Herberge. Gelangt man an die Stelle der Nachtrast, so, werden die Hunde an aufgepflanzte Lanzen angebunden und gefüttert; statt des Getränkes dient ihnen Schnee. Sie scharren sich ein Nachtlager in die Schneedecke, wenn sie der Mensch nicht einladet, als Bettwärmer dicht neben ihm zu lagern. Das Fahren mit einem Dutzendgespann muß viel schwerer sein, als das Lenken eines Viergespannes von Pferden. Die Hunde rennen mit rücksichtsloser Hast jeden Abhang hinab; oft verwirren sie sich in den Zugriemen (sie sind nicht, wie die Rennthiere, sondern wie unsere Botenhunde angeschirrt); oft und namentlich dann, wenn einer einen Hieb mit der Peitsche erhält, entsteht ein bösartiger Krawall, weshalb der Fuhrmann seine achtzehn Fuß lange Peitsche selten gebraucht und lieber mit Zurufen regiert.
Wenn der im ersten Schlitten sitzende Eskimo vor uns hielte, uns mit Tima Tima grüßte und ausstiege, um uns seinen Schlitten zu zeigen, so würden wir zuerst sein plattes, gelbliches, wenig versprechendes Gesicht anstaunen und dann vielleicht in Lachen ausbrechen über seine Kleidung. Seine Ober- und Unterkleider von Pelz geben ihm ein unförmliches Aussehen und possierlich geling hängt hinten an seinem Ueberzieher ein echter Schwanz, der uns sogleich an den Frack des Dr. Eisele erinnert. Aber so unschön seine Kleidung auch aussehen mag, so zweckmäßig ist sie; der Eskimo, der buchstäblich nicht über Zehn zählen kann, entwickelt in der Kunst, seiner traurigen Heimath alle möglichen Comforts abzugewinnen, ein wahres Genie. Dies zeigt auch sein Schlitten. Er ist 12 Fuß lang, 2 Fuß breit und 2½ Fuß hoch, vorn ist er nach oben gekrümmt. Die Kufen sind schmal, mit Wallfischknochen belegt und dick übereist. Das Gestell, aus Treibholz oder ganz aus Knochen, ist durch Flechsen oder Riemen aus Seehundsfell zusammen und mit den Kufen verbunden.
Die Beschaffenheit der übrigen Hundeschlitten, welche asiatischen Stämmen angehören, näher zu betrachten, haben wir nicht Zeit. Aber einem Hundeschlitten, der in seinem Aeußeren wenig Auffallendes hat, müssen wir doch noch einen Blick schenken. Es ist der, auf welchem die Bewohner des von Roß entdeckten amerikanischen Landes Boothia felix fahren. Das Merkwürdige daran sind die Kufen, die eßbar sind. Sie werden im Sommer nicht weggeworfen oder verbrannt, sondern verspeist; sie bestehen nämlich aus gedörrten Lachsen, welche zu Rollen zusammengebunden, wie Wurstmasse, mit einer schlauchartigen Haut überzogen und dann dick übereist werden.
Unsere Heerschau über die slavischen, germanischen, sibirischen und polaramerikanischen Schlitten ist nun vorüber, und ich bitte den [64] freundlichen Leser, der sie mit angesehen, nur noch um Geduld für ein paar Worte. Ich möchte diejenigen, welche gern Schlitten fahren und – vielleicht als Ersatz für eine ihnen Versagte Schlitten-Partie – wenigstens in der Phantasie an interessanten Schlittenreisen Theil nehmen wollen, an drei Männer erinnern, welche wohl von allen Gebildeten die größten Reisen zu Schlitten gemacht und dieselben am anziehendsten erzählt haben.
Der älteste ist der deutsch-russische Erdumsegler Wrangell, der während seiner sibirischen Fotschungsreisen auf den Schneeflächen des unwirthbaren Landes und auf der Eisdecke des ödesten Meeres viele gefährliche Schlittenfahrten mitgemacht hat. Seine Reisebeschreibung ist eine für Winterabende sehr geeignete Unterhaltung.
Wenn man Wrangell’s Reisebeschreibung als das Heldengedicht der Schlittenfahrer bezeichnet, so muß man die des Amerikaners Kane das Drama derselben nennen. Die von ihm erzählten Schlittenfahrten sind keineswegs lustig zu lesen; im Gegentheil wird das Herz des Lesers öfters zu innigem Mitleiden gerührt oder zu beklemmender Bangigkeit gepreßt. Es waren die schwersten Entbehrungen und schrecklichsten Leiden zu erdulden; Schneeblindheit, Frost, Hunger, Ermattung, Körper- und Geisteskrankheiten rieben einige seiner Genossen auf; verfielen doch selbst einige neufundländer Hunde, welche die Schlitten zogen, in Zufälle, welche Starrkrämpfen und Delirien glichen. Aber aber alle diese Schrecken erhebt uns die Bewunderung, die wir für den einzigen Mann fühlen, der in menschenfreundlichem und wissenschaftlichem Eifer so Großes wagte und so ausdauernd und genial durchsetzte. Ueberdies war er nicht ein starrer, kalter Held, wie Feldherren und Capitaine oft sein mögen, sondern ein gemüthlicher, heiterer Mann, ein so liebenswürdiger Charakter, daß ihn die Reisebeschreibungen lesende Jugend lieb gewinnen wird, wie ihren Robinson.
Der dritte Schlittenfahrer, der Amerikaner Bayard Taylor, der seine Reisen auf Pferde- und Rennthierschlitten in seinem vor Kurzem erschienenen kleinen Buche: „meine Winterreise durch Lappland“ erzählt, hatte auch mancherlei Ungemach zu erdulden, das einem nicht besonders Muthigen eine solche Reise verleiden würde. Er muß viel durch Frost leiden, erfriert die Nase, wird vielfach umgeworfen und geschleift erkrankt unterwegs und muß dennoch Tage lang Vorwärts fahren, um eine passende Ruhestatt zu finden. Er erträgt alle Beschwerden und Leiden zwar mit männlichster Tapferkeit und setzt seinen Plan, im Winter Lappland zu bereisen, was ihm die Stockholmer als Unmöglichkeit geschildert hatten, glücklich durch. Aber dennoch würde man ihn nicht neben jene erstgenannten Schlittenhelden stellen dürfen, welche viel gefährlichere Abenteuer bestehen mußten, wenn er nicht durch eine Eigenschaft jene überträfe, die ihn uns ganz besonders lieb und werth macht. Das ist sein prächtiger Humor. Er erzählt seine oft über den Spaß gehenden Abenteuer mit einer solchen jovialen Laune, wie wir etwa aber ein Nachtlager in einer Sennhütte scherzen, und die Schlichtheit seiner Erzählung läßt uns sogleich die Ueberzeugung gewinnen, daß er diese gute Laune ebenso gut bei der Reise selbst bewahrt habe. Er ist der vorzüglichste Humorist unter den Schlittenreisenden, und wer sich an einem Winterabende ergötzlich unterhalten und zu wohlgemuthem Ertragen der Beschwerden des Winters und des Lebens überhaupt anregen will, der wird an Bayard Taylor den rechten Gesellschafter finden.
- ↑ Auf der südlichen Halbkugel, selbst in dem rauhen, schneereichen Feuerlande, gibt es keine Schlitten, wahrscheinlich blos deshalb, weil es an Zugthieren fehlt.