Schlangenköchin
Mäßig. | Mündlich, aus der Gegend von Wilsnack. |
Heinerich, mein lieber Sohn?
„Ich bin bei meinem Feinsliebchen gewesn,
Frau Mutter mein, o weh!
mein junges Leben,
vergeben hat sies mir!“
Heinerich, mein lieber Sohn?
„Sie kocht mir einen bunten Fisch,
Frau Mutter mein, o weh!
mein junges Leben,
vergeben hat sies mir!“
Heinerich, mein lieber Sohn?
„Sie schnitt davon drei Stückelein,
Frau Mutter mein, o weh!
mein junges Leben,
vergeben hat sies mir!“
Heinerich, mein lieber Sohn?
„Sie gabs ihrem schwarzbraunen Hündelein,
Frau Mutter mein, o weh!
mein junges Leben,
vergeben hat sies mir!“
Heinerich, mein lieber Sohn?
„Der Bauch sprang ihm in der Mitt entzwei,
Frau Mutter mein, o weh!
mein junges Leben,
vergeben hat sies mir!“
Heinerich, mein lieber Sohn?
„Ich wünsch ihm tausend Glück und Segn,
Frau Mutter mein, o weh!
mein junges Leben,
vergeben hat sies mir!“
Heinerich, mein lieber Sohn?
„Ich wünsch ihr die ewige Seligkeit,
Frau Mutter mein, o weh!
mein junges Leben,
vergeben hat sies mir!“
Heinerich, mein lieber Sohn?
„Ich wünsch ihr die ewige Höll und Qual,
Frau Mutter mein, o weh!
mein junges Leben,
vergeben hat sies mir!“
2. Der bunte Fisch = Schlange.