Schiffahrtslied auf der Donau bey Ulm
Schiffahrtslied
auf der Donau bey Ulm.
Sey uns gegrüßt im Jubelton,
Du lieber Donaustrom!
Welch Leben rauscht und wogt in dir,
Auf schnellem Kahne fahren wir,
Vorüber eilt Gestad und Land,
Wir gleiten schaukelnd fort,
Und Hörnerton, der festlich schallt,
Und an den Ufern wiederhallt,
Kein Sandbank und kein Felsenriff
Erfüllt mir Angst die Brust,
Und in den lauten Hörnerklang
Ertönt manch froher Rundgesang,
Der stattlichsten Fregatte zieh’n
Wir unser Fahrzeug vor,
Wir brauchen weder Topp noch Mast,
Nicht Segel, Compaß oder Last,
Auch danken wir dem Winde nicht
Für seinen scharfen Hauch,
Nicht er treibt unser Schifflein fort,
Macht höchstens etwas kühl am Bord,
Du teutscher Strom voll teutscher Kraft,
Beflügelst selbst den Kahn,
Der Zug der Wellen rafft uns hin,
Die Ruder ruh’n, wie Schwäne zieh’n,
Und denken mancher Freude noch,
Die deine Fluth gewährt,
Dein Wellenbad macht froh und frisch,
Auch manchen hochwillkomm’nen Fisch
Auch Güterschiffe trägst du fort,
Erbaut an deinem Strand,
Da schwimmt hinab viel reiches Gut,
Auch mancher Pilger wohlgemuth,
So treib’ auch unser Schifflein fort,
Dem heitern Osten zu!
Wir gleiten hin auf sanfter Bahn,
Gleich Seligen, die Charons Kahn
Theodor.