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Schiffahrtslied auf der Donau bey Ulm

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Textdaten
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Autor: Theodor
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Titel: Schiffahrtslied auf der Donau bey Ulm
Untertitel:
aus: Taschenbuch von der Donau. Auf das Jahr 1824, S. 188–190
Herausgeber: Ludwig Neuffer
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1823
Verlag: Stettinische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Ulm
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Exemplar der HAAB Weimar auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Indexseite
[188]

Schiffahrtslied

auf der Donau bey Ulm.

Sey uns gegrüßt im Jubelton,
Du lieber Donaustrom!
Welch Leben rauscht und wogt in dir,
Auf schnellem Kahne fahren wir,

5
Bald schwinden Stadt und Dom.


Vorüber eilt Gestad und Land,
Wir gleiten schaukelnd fort,
Und Hörnerton, der festlich schallt,
Und an den Ufern wiederhallt,

10
Tönt bis zum Landungsort.


Kein Sandbank und kein Felsenriff
Erfüllt mir Angst die Brust,
Und in den lauten Hörnerklang
Ertönt manch froher Rundgesang,

15
Und mehrt des Tages Lust.


[189]

Der stattlichsten Fregatte zieh’n
Wir unser Fahrzeug vor,
Wir brauchen weder Topp noch Mast,
Nicht Segel, Compaß oder Last,

20
Kein Bogspriet ragt empor.


Auch danken wir dem Winde nicht
Für seinen scharfen Hauch,
Nicht er treibt unser Schifflein fort,
Macht höchstens etwas kühl am Bord,

25
Und jagt den Tabacksrauch.


Du teutscher Strom voll teutscher Kraft,
Beflügelst selbst den Kahn,
Der Zug der Wellen rafft uns hin,
Die Ruder ruh’n, wie Schwäne zieh’n,

30
Durchschneiden wir die Bahn.


Und denken mancher Freude noch,
Die deine Fluth gewährt,
Dein Wellenbad macht froh und frisch,
Auch manchen hochwillkomm’nen Fisch

35
Hast du dem Gaum beschert.


[190]

Auch Güterschiffe trägst du fort,
Erbaut an deinem Strand,
Da schwimmt hinab viel reiches Gut,
Auch mancher Pilger wohlgemuth,

40
In weitentferntes Land.


So treib’ auch unser Schifflein fort,
Dem heitern Osten zu!
Wir gleiten hin auf sanfter Bahn,
Gleich Seligen, die Charons Kahn

45
Einschifft zur ew’gen Ruh.


 Theodor.