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Scherzkrapfen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: L.
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Titel: Scherzkrapfen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 3, S. 100 a
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[100 a] Scherzkrapfen. In die folgend beschriebenen Brandteigkrapfen kann man zum Teil kleine Scherzgegenstände füllen und sie mit anderen, richtig gefüllten Krapfen bunt vermischt zur Fastnachtsfeier seinen Gästen darbieten. Man kocht zu den Krapfen 1/4 l Milch mit etwas Zimmet und Citronenschale, 50 g Zucker und ebensoviel Butter auf, nimmt das Gewürz heraus und streut unter beständigem Rühren 250 bis 300 g Mehl hinein, rührt die Masse, bis sie sich vom Topfe löst, und läßt sie in einem irdenen Geschirr auskühlen. Ist dies geschehen, so rührt man allmählich 2 ganze Eier und 6 bis 7 Eigelb dazu, bis man einen glänzend glatten Teig hat. Man sticht mit rundem Löffel kleine Bälle von dem Teig, bäckt sie in heißem Schmalz goldbraun und entfettet sie. Man schneidet sie nun an der Seite mit scharfem Messer rasch auf und füllt sie schnell mit Fruchtmus oder den kleinen Scherzsachen, bestreut sie mit Zucker und Vanille, richtet sie hoch aufgehäuft an und bietet sie dar.

Zum Füllen dienen Herzchen, Ringe, Glückskleeblättchen, Pfeifen, Pantöffelchen, überhaupt was man für zweckmäßig in einschlägigen Geschäften findet, die auch andere Scherzsachen noch führen. Sie werden in Seidenpapier oder, wenn es geht, in große Oblaten eingewickelt, mit schmalen Papierstreifchen, auf die man kleine, scherzhafte Orakelsprüche geschrieben hat, umwunden und nun behutsam in die Krapfen geschoben. Man muß die verhüllten Sächelchen sich vor dem Backen der Krapfen zur Hand legen, daneben das Schüsselchen mit Fruchtgelee stellen und nun abwechselnd mit dem einen und dem anderen die Krapfen füllen, damit die Arbeit so rasch wie möglich von statten geht. L.