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Scherbenmosaik

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: J.
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Titel: Scherbenmosaik
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 20, S. 612_d
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[612_d] Scherbenmosaik. Es heißt: „Schöne Krüglein geben schöne Scherben“. Wenn eine feine japanische Tasse zersprungen ist, so hält die Hausfrau sie nochmal wehmütig zusammen und sagt: „So war’s.“ In Holland aber haben sie eine Art, solche Scherben noch zu einer recht netten Dekoration zu verwenden; besonders die jüngeren Meisjes (Mädchen) machen das mit viel Geschick. Erst sammeln sie die kleinen bunten Scherben; ist ein Rest noch zu groß, so wird er in kleine Stücke zerschlagen; ganz kleine Muscheln und Glasperlen sind dazu verwendbar. Ist ein genügender Vorrat beisammen, so nimmt man zum Beispiel irgend ein kleines Thongefäß her, das man mit einer Schicht von Glaserkitt 1/3 bis 1/2 cm dick überzieht, welche ringsum fest anzudrücken ist. Ehe sie hart wird, preßt man nun die bunten und blaugemusterten Stückchen hinein, daß sie dicht nebeneinander zu liegen kommen; im Anpressen tritt zwischen den Kanten der Kitt ein wenig vor und bildet so eine Art Umrandung. Die kleinen flachen Muscheln und Perlen verwendet man dazwischen, wie es eben kommt, erstere mit der Wölbung nach außen. Darauf muß alles gut und fest trocknen, ehe man mit spitzem Pinsel die stehengebliebenen Ränder von Kitt vergoldet. Für kleine Gegenstände – Rauchschälchen, Außenseite einer Knäuelschale, kleine Thonvase etc. – ist diese Scherbenmosaik allerliebst; an großen Blumentopfbehältern und Vasen, die man zuweilen damit dekoriert sieht, wirkt sie etwas unruhig und kleinlich. J.