Schöne Bescherung
[515] Schöne Bescherung! (Mit Abbildung.) Klirr, klirr, der Teller ist hin, und es muß gut gehen, wenn der kleine Tolpatsch nicht auch noch im Fall die Katzenschüssel umreißt, in welche er seinen Beitrag eben abzuliefern gedachte.
Wäre doch die kleine Anita ein paar Augenblicke früher vom Markte heimgekommen – die hätte die Sache geschickter gemacht! Man sieht die Ueberzeugung davon in ihrer schadenfrohen Haltung ebenso wie in der Verzweiflungsgebärde der jungen Mutter. Daß wir uns in einer italienischen Küche befinden, zeigt die ganze Umgebung: die Metallschüsseln, die altertümliche Oellampe, Krüge und Schalen, nicht zum wenigsten auch die zierlichen Schuhe und Strümpfe der jungen Frau und der dicke Haarbusch, welchen die Italienerin der ärmeren Stände mit Vorliebe bis zu den Augen herunterzieht, allerdings in der nicht unbegründeten Annahme, daß diese Augen dadurch noch einmal so groß und glänzend aussehen. Der Maler dieses Bildchens kennt seine Landsmänninnen gut und versteht, sie getreu zu schildern. Bn.