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Sankt Andreasberger Bergfreiheiten von 1521

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Heinrich XII. von Hohnstein und
Ernst V. von Hohnstein
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Titel: [Sankt Andreasberger Bergfreiheiten von 1521]
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Entstehungsdatum: 1521
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Erscheinungsort: Herzogtum Braunschweig-Lüneburg
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[1] Anno
1521


Meins g. hern von Hoenstein
ober das Bergkwerg ufm Lautberg

N[umer]o: 5. A[nn]o: 21.

[2] Wier Hinrich und Ernnst[1] Gebrudere Gravenn vonn Honnsteinn Hernn zu lare unnd Clettenbergk bekennenn vor unnß unnd die wolgebornn unnßer fruntlichenn libenn Gebrudere Erbenn unnd Erbtnhemenn, unnd thun uffintlich jegenn men[n]igliche[n] wiesßenn · noch dem sich durch gnade godeß · bergwergk uff Silber unnd ander metall inn unnßer herschafft honstheinn unnd lutterbergk er eugeth, welche bergwerghe · wier mith aller be friehunghe wye bergwergeß recht unnd ge wonheith ist, unnd einem ydeß fryehs bergwergk habenn soll be gnadenn unnd be gabeth habenn wullenn auch diesße hir nach be schribenn Sunderliche frieheithenn hir mit zu ge saget unnd gegebenn habenn, allenn unnd yderm Gewergkenn So sich an allenn Orthenn wo eß eynem idernn ge felligk inn leghenn bergwergk suchenn unnd bawenn, unnd sich deß ge bruchenn werdenn, daß sie sich uff unnsernn weldenn zu aller irer nottorfft Schacht · holtz · baw holtz · zu bauwenn Schechte · huttenn · mulenn · puch wergke · roste holtz · nhu unnd zu ewigenn ge zeitenn auch borneholtz · tripholtz wonehußer etc. die wile disße bergwerghe bestendigk unnd ganghafftigk, Auch kolholtz ztheenn jar langk nach dato frihe ane allenn furst ztinß zu irholende unnd ge bruche[n] mogenn inn allenn unnßernn gehöltzernn wo ine daß be quemelichenn Alßo sie deß zu ge nhanter unnd ander nottorfft bedorffenn werdenn idoch nichteß dor vonn zu vo[r] kauffenn, Sie sollenn auch macht habenn Schengkstede zu welen unnd leghenn Schenghußer · brawhußer · unnd wonhußer · Schunenn · unnd Stelle noch irer nottorfft zu bauwenn unnd uff zu richtenn, allerlei beher unnd winn wp soe daß zu bekommenn wissenn nach irem ge falle zu kauffenn zu sich bringenn unnd ane alleß ungeldt frehey Schenkenn unnd vor tribenn mogenn, Deß glichenn auch alle ander gewerbe unnd hanthirunge nichsteß uß ge slosßenn waß eynem idernn zu enthaldunge siner narunghe unnd vor gemeynenn nutz dinende zu ge bruchen weiß Soll einem idernn ane alle beswerunghe frihe vor gunst unnd zu ge lasßenn synn, Auch alleß daß dem bergwerghe zu nottorffdt unnd guthe zu gefurd zu getribenn adde[r] ge tragenn wurde ( Sulchs ·) so with sich unnßer her schafft ir stregk soll alleß wege geldt · ztollß · unnd geleiteß zu Ewigenn ge zeitenn befryehet synn, Eß sollenn auch alle die sich wesentlich dor hin wendenn unnd nider lasßenn adder sunst die bergwerghe bauwenn werdenn · umb schulde die dar selbst nicht ge macht mit keyner ge richteß hulffe zur beztalunghe ge ztwungenn ge engest Auch nicht uff gehaldenn adder ge hemmeth werdenn, Eß soll eynem idernn uff sulche unnßer bergwergk alle nottorfft zu tragenn · zu tribende · zu furend unnd bringhenn unnd da[r] zu vor tribende fryhe vo[r] gunst unnd zu gelasßenn synn Auch vor ydermen[n]iglich frihe sicher unnd unvorhinderth blibenn, Auch Sollenn die selbigenn so dem bergwerge zu gu the nottorfft zu furenn · tribenn · unnd tragenn werdenn vo[r] alle[r] gewalth ge schutz werdenn, unnd ab Godt d[er] almechtige (· wie zu vor hoffend ·) durch sine milde gottliche gnade daß bergwergk fundigk machen daß man ertz treffen unnd irbauwen wurde Szo wullen wier gut willigk nach lasßen unnd be willigenn, daß sie unnß von ge machtem Silber drie jar langk nicht meher dan die funffztehenden margk silberß in unßer ztheent kammernn die wir do[r] zu vor orden wullen ztum ztehenden reichen unnd geben sullen do[r] entje genn wollen wir ine deenn funztheendenn phennygk hutten stur wedde[r] staten unnd inne lasßenn, Diß glichen von allen andern metalle[n] so sie vonn kupper · zthynn · blye · und ander machen werden Sollen sie alle zeit die drie jar langk den funffztheend phennigk do[r] von zu gebend und reichen, und den funffztehend phennigk hutten stur gewertigk synn, unnd alleß Silbe[r] kupper zthynn blye abe[r] ander metall so sye machen Sollen und mogen sye macht haben und ge walt, so sie unß wie oben berurt unßern geborende theyll die ffunffztheend zum ztheend entrichten und geben zu vo[r] furende und zu vo[r] triben wo sie wollen noch eyneß idern gud dungken und ge fallen von uns und men[n]igliche unvorhindert funff jarlang und noch uß gange der funff jar Soll alle golth unnd silberinn unsern zthend geantwort werden und di margk von unß wie in furstemthm zu Sachsßen be schyeth Szo hoch beztalt werden mit honsteynscher und lantweriger muntze, auch northußeß gewichteß gegebe[n] werdenn, Eß soll auch noch ubirantwurthunge deß goldeß adder silbers die bezalunge mit angezteygeter muntze den gwergken adde[r] iren factornn bynnen vierztheenn tagen noch ubir antwurthunge be ztalt werd[en], und wo deen gewergken in be melthenn vierztheentagen vor le unghe vo[n] noten Soll yne auch zu nottorfft uß unßerm ztheenden gereycht werden, wo auch uff unsern bergwerge kuppe[r] ge macht welcheß under drissigk lothen silberß halten wurde Sollen die gewergke[n] die kupper auß erhalben unßer herschafft zu vo[r] kauffend macht haben, Szo auch god gnade wurd gebend daß sich bergkluthe in unßer herschafft Seßhafftig wurd[en] nide[r] lassen und bauwe[n], eß sye zu lutter bergk[2] adde[r] an eyne[m] gelegene[r] orthe dess bergwergeß Szo wullen wir ine zu uff nhemu[n]ge merunge und irhaltunge gemeyneß nutz und fryedeß alle Erb und borgerliche gerichte uß gnad[en] zu ge stelt haben, und daß sie undersich borge meiste[r] richte[r] und rad zu ir welen macht haben, Doch daß sie von unß Confirmert und bestetiget werd[en], Wir stellen auch dem rathe und gerichte zu uss gnad[en] alle Erbgerechtigkeit an bruhußern · fleiss bengken · Saltz kasten · bade stoben · molen · und breth molen dass sye die zu bauwen und ge meyne[m] nutz zu guthe allzeit ge bruch[en] mogenn, wir vo[r] orden auch hir mit und lasßen zu alle Sunabend eyne[n] frihen wochen margkt, auch sunst alle tage uss geslossenn den heilige[n] suntag und sunst alle hoe festage und fyrtage dar selbst zu lutterbergk adde[r] wo ey[n] friehe bergk stadt in unßer herschafft irbauwet wurde zu halten, dass alle die jenige so do hyn kuchen spyse · broit · puttern · kese · fleysch · rinde[r] · Swine · Scheptz[3] · und alle an der nottorfft dem bergwerghe zu furen triben tragen und bringen nichsteß uss ge slosßen Soll auch alleß ge leyteß ztalleß stede geldeß zu gebend ge frieth syn, Szo auch die inn woner do[r] selbst zu lutterbergk adde[r] in eyne[r] andern frihen bergstad in unßer herschafft die sich do hin nide[r] lasßen egker wesen garthen rumen bauwe[n] und machen wurden, Sol in itzige be melthe befriheit ewigk zu ge stelt sy jchteß do[r] vone zu gebende Auch alle roebethe · fronhe und hoffe dinste zu thune ge frihet sin, waß sie abe[r] von andern unsern underthanen von Erb schaffte[n] und der glichen kauffen und an sich brengen wurden Sollen sie die ztinße und phlichte so do[r] uff ge standen wie ire vo[r] kauffere ge than zu geben und thun auch schuldigk sin, wir wollenn auch uss gnediem willen zu und nach ge lassen habe[n] hassel hune[r] und fogele noch irem gefalle zu faende macht haben, und hasen so with sich de[r] lutterbergische flure er stregk wie sy megen noch ge lassen habe Abe[r] grob fedde[r] wilpredt rehe und haubt wilt zu fahende sol sich ey[n] ide[r] enthalthen, wir lassen auch nach die Speerlutte[r][4] ubir dem stige noch dem fogelgesange[5] und die breythenpach[6] dem bergwerghe frihe zu fyschen und alle ande[r] unßer wassere zu vo[r] miden, und waß ge fangen und ge fyschet uß unser herschafft nicht zu tragend zu vo[r] kauffend adde[r] zu wenden Des glichen hasen und fogele zu vo[r] kouffen auch vo[r]botten wullen haben, wir wollen unß auch vo[r] unß unser Erben nhu und zu Ewigen gezeiten alle[r] hutten und huttestedde, auch alle[r] Slagken und halde so itz sint ade[r] kunfftig gemacht werden in Crafft disseß briveß alß with unser herschafft, vo[r] zthyen gantz und gar ab ge saget haben und den fromden man zu[7] glich dem ine wone[r] neben andern unsern underthanen zugliche und rechte vo[r] men[n]iglich schutzen hanthaben und vo[r] thedingen, Wir geben auch hir mit allen und idem di sich uff unser bergwergk huslichen ade[r] sunst nide[r] lasßen werden, eynen frien zu und ab ztogk mit allen und idern irenn guttern nhu und zu Ewigen ge zeitenn und di wile ey[n] ge meyne berg Ordenunge muß begriffen und uff ge richt werden Sollen und wollen wir ( die ·) mit rathe wissen und willen radß und gerichteß zu be queme[r] zeit nach ge legenheit disseß bergwergh an stellen, und waß hir inne itz nicht uß gedrugk wollen wir zu nottorfft und uff wachsunge adde[r] zu nhemu[n]ge merunge deß bergwergeß in kunfftige[r] zeit mit ge borliche[r] und ztimelicher berg Ordenu[n]ge wy itz bemelt zu stellen und zu merend unß vo[r] behalt[en] habe[n], Tzu merem glauben stete[r] und faste[r] haltunge haben wir an ge zteyget[en] Graven und hern unser angeborn Sigill deß wir in sampt gebruchen vo[r] unß unse[r] Erben und Erb nhemen hir unden an thun hangen De[r] gegebe[n] ist nach christi unßerß hern geburt 1521 sunt[ags] nach viti[8]


Anmerkungen Wikisource
  1. Heinrich XII. von Hohnstein, Herr in Klettenberg, Verweser des Eichsfeldes und Ernst V. von Hohnstein, Herr in Klettenberg und Lohra
  2. Bad Lauterberg im Harz
  3. Schafe
  4. Sperrlutter
  5. Auf dem Vogelsang (Wikidata)
  6. Breitenbeek
  7. zu ist nachträglich eingefügt
  8. 3. Juli 1521jul.