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Samuels Erscheinung vor Saul

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Textdaten
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Autor: Rainer Maria Rilke
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Titel: Samuels Erscheinung vor Saul
Untertitel:
aus: Der neuen Gedichte anderer Teil, S. 13
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1918
Verlag: Insel-Verlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Österreichische Nationalbibliothek
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
fertig
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SAMUELS ERSCHEINUNG VOR SAUL


Da schrie die Frau zu Endor auf: Ich sehe —
Der König packte sie am Arme: Wen?
Und da die Starrende beschrieb, noch ehe,
da war ihm schon, er hätte selbst gesehn:

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Den, dessen Stimme ihn noch einmal traf:

Was störst du mich? Ich habe Schlaf.
Willst du, weil dir die Himmel fluchen
und weil der Herr sich vor dir schloß und schwieg,
in meinem Mund nach einem Siege suchen?

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Soll ich dir meine Zähne einzeln sagen?

Ich habe nichts als sie ... Es schwand. Da schrie
das Weib, die Hände vors Gesicht geschlagen,
als ob sie’s sehen müßte: Unterlieg —

Und er, der in der Zeit, die ihm gelang,

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das Volk wie ein Feldzeichen überragte,

fiel hin, bevor er noch zu klagen wagte:
so sicher war sein Untergang.
Die aber, die ihn wider Willen schlug,
hoffte, daß er sich faßte und vergäße;

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und als sie hörte, daß er nie mehr äße,

ging sie hinaus und schlachtete und buk

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und brachte ihn dazu, daß er sich setzte;

er saß wie einer, der zu viel vergißt:
alles was war, bis auf das Eine, Letzte.
Dann aß er, wie ein Knecht zu Abend ißt.