Zum Inhalt springen

Samaria

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
CLXXXVI. Die Bergfeste Stolpen in Sachsen Meyer’s Universum, oder Abbildung und Beschreibung des Sehenswerthesten und Merkwürdigsten der Natur und Kunst auf der ganzen Erde. Vierter Band (1837) von Joseph Meyer
CLXXXVII. Samaria
CLXXXVIII. Peterwardein
  Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
[Ξ]

RUINE zu SAMARIA
in Palestina

[138]
CLXXXVII. Samaria.




Das alte Samaria, Israels Hauptstadt, die Nebenbuhlerin Jerusalems, ist längst von der Erde verschwunden. Nach dreimaliger Zerstörung, zuerst durch Salmanassar, den Assyrer-König, dann durch Hyrkanus, zuletzt durch die Römer, lag es wüste und verlor sogar den Namen. Erst die Kaiserin Helene fand seine Stätte wieder auf und sie erbaute auf derselben ein Kloster und eine christliche Wallfahrtskirche, deren malerische Trümmer unser Stahlstich darstellt. Ein kleines und elendes Dorfchen von etwa 20 Häusern, auf einem Absatz des Berges gelegen, den die berühmte Königsstadt einst ganz bedeckte, ist der bettelnde Erbe des großen Namens. Aber weit und breit ist Alles öde und wüst und das Geschrei der Geier und das Geheul des Schakals sind die einzigen Tone, welche an der Stelle gehört werden, von welcher einst Rauchopfer dampften und der Preiß des Allmächtigen von den Lippen seines erwählten Volkes zum Himmel aufstieg.